Der ökologische Fußabdruck
Und wie man ihn misst.
Wir nehmen alle viel von unserem geliebten Planeten Erde. Zu viel. Viel mehr als vorhanden ist und nachwachsen kann. Man kann es auch ausbeuten nennen - und das machen wir leider immer schneller. Wir erschöpfen die Reserven unserer Erde - mit einer Geschwindigkeit, bei der die Erde nicht mithalten kann. Vor allem in den Industrienationen verbrauchen wir zu viel und mit den Folgen müssen aber vor allem die ärmsten Länder leben. Um die Klimakrise zu verhindern wird oftmals vom ökologischen Fußabdruck gesprochen. Was es damit auf sich hat, erfährst du im nachfolgenden Blogpost.
Ein Beitrag von Daniela Hinteregger @allkindofpieces
Was ist der ökologische Fußabdruck?
Der CO2-Fußabdruck gibt an, wie viele CO2-Emissionen ein Mensch in einer bestimmten Zeit verursacht. Ausgangspunkt für diese Berechnung ist die natürliche Biokapazität der Erde, die der Menschheit theoretisch zur Verfügung steht. Diese ergibt sich aus den unterschiedlichen Flächen des Planeten, die Kohlenstoffemissionen binden. Mehr Information dazu findest du weiter unten im Beitrag. Als valide Einheit wurde für den ökologischen Fußabdruck die durchschnittliche biologische Produktivität von Flächen ermittelt, der sogenannte “globale Hektar” (gha).
Der globale Hektar
Ein “gha” entspricht dabei einem Hektar weltweit durchschnittlicher Bioproduktivität (1 gha = 10.000m²). Es ist eine einheitliche Währung, um unterschiedliche Fruchtbarkeit von Böden zu berücksichtigen. Somit zählt der Fußabdruck als eine Art Buchhaltungsinstrument für die Erde. Er führt beide Seiten, Angebot (Biokapazität) und Nachfrage (Ökologischer Fußabdruck), zusammen. Eine gerechte Verteilung zeigt, dass jedem Menschen eine Fläche von 1,7 gha zur Verfügung steht. 1,6 gha haben eine Fläche von 2,5 Fußballfelder.
Earth Overshoot Day - There is no Planet B
Somit bräuchte die Weltbevölkerung, um ihren aktuellen Lebensstil aufrechtzuerhalten 1,7 Erden. Der Earth Overshoot Day (Erdüberlastungstag) macht uns dabei deutlich, wann die ökologischen Ressourcen eines Jahres aufgebraucht sind. 2020 war dies am 22. August, drei Wochen später als im Jahr 2019. Wohingegen 2021 der Earth Overshoot Day schon extrem früh, auf den 29. Juli gefallen ist. Laut Global Footprint Network war der Rückgang 2020 - vor allem im Holzverbrauch und der Verbrennung fossiler Brennstoffe - eine direkt Folge der weltweiten COVID-19-Quarantänen und -Lockdowns. Doch 2021 zeigt, dass von einer Trendwende noch keine Rede sein kann, denn der ökologische Fußabdruck der Menschheit ist nun wieder erschreckend groß. Zum Vergleich, 1970 kamen wir noch mit einer Erde aus.
Ländervergleich
Grundsätzlich hat jedes Land seinen eigenen Überlastungstag. Dass wir bei unserem Lebensstil mehr als eine Erde benötigen, ist dir glaube ich klar. Nachfolgende Grafik veranschaulicht, wie viele Erden wir pro Jahr benötigen würden, wenn die ganze Welt wie jeweils eine Nation leben würde:
Somit zeigt sich, dass nicht nur der Ressourcenverbrauch des jeweiligen Landes eine Rolle spielt, sondern auch die Größe. Denn je kleiner eine Industrienation, desto weniger eigene, nachwachsende Ressourcen kann sie erzeugen. Je mehr Landfläche, desto mehr kann nachwachsen, klarerweise. Hier eine kleine Übersicht, wie viele Länder nötig wären, um den Verbrauch ihrer eigenen Einwohner*innen zu decken:
Berechnung ökologischer Fußabdruck
Doch wie wird nun der ökologische Fußabdruck berechnet? Hier gibt es zahlreiche Webseiten, unter anderem das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Deren Rechner bezieht sich auf den österreichischen Fußabdruck.
Somit kann jede*r für sich seinen*ihren Status Quo erfassen und sehen, wo es Veränderungspotential gibt. Die meisten Rechner haben auch immer genaue Erklärungen parat und versuchen die einzelnen Bereiche transparent zu erklären.
Somit kann jede*r für sich seinen*ihren Status Quo erfassen und sehen, wo es Veränderungspotential gibt. Die meisten Rechner haben auch immer genaue Erklärungen parat und versuchen die einzelnen Bereiche transparent zu erklären.
Global Footprint Network
Das Konzept zum ökologischen Fußabdruck wurde 1994 von Mathis Wackernagel und William Rees entwickelt. 2003 wurde von Wackernagel daraufhin das Global Footprint Network gegründet. Das Global Footprint Network legt großen Wert auf Transparenz der Methodik des ökologischen Fußabdrucks, die in einer Vielzahl von Veröffentlichungen dargelegt und wissenschaftlich abgesichert wird.
Dem Ganzen liegt folgende Frage zugrunde: “Wie viel biologische Kapazität des Planeten wird von einer gegebenen menschlichen Aktivität oder Bevölkerungsgruppe in Anspruch genommen?”. Wie schon oben erwähnt, werden in weiterer Folge zwei Flächen zueinander in Beziehung gesetzt: Den für einen Menschen durchschnittlich verfügbaren Land- und Wasserflächen, auch Biokapazität genannt, werden diejenigen Land- und Wasserflächen gegenübergestellt, die in Anspruch genommen werden, um den Bedarf dieses Menschen zu produzieren und den dabei erzeugten Abfall aufzunehmen. Der sogenannte ökologische Fußabdruck. Wichtig zu wissen ist, dass sich der ökologische Fußabdruck auf biologisch produktive Land- und Wasserflächen beschränkt, welche in folgende Kategorien eingeteilt werden: Ackerland, Weideland, für Fischerei genutzte Meeresflächen und Binnenwasserflächen sowie Wald. Nicht biologisch nutzbare Flächen, wie bebaute Flächen, Wüsten und Hochgebirge, gelten als neutral.
Der Schwerpunkt des ökologischen Fußabdrucks liegt auf biologischen Ressourcen. Anstelle von nicht erneuerbaren Ressourcen wie Öl oder Mineralien sind es die biologischen Ressourcen, die die materiellen Möglichkeiten der Menschheit am meisten einschränken. Die Möglichkeiten der Ökosysteme, Biomasse zu erneuern, sind begrenzt durch Faktoren wie Wasserverfügbarkeit, Klima, Bodenfruchtbarkeit, Sonneneinstrahlung, Technologie und Managementpraktiken. Diese durch Photosynthese getriebene Erneuerungsfähigkeit wird als Biokapazität bezeichnet.
Und das die Klimakrise die Erneuerung drastisch im negativen Sinne beeinflusst, ist hier selbsterklärend, nehme ich jetzt einfach mal an.
Dem Ganzen liegt folgende Frage zugrunde: “Wie viel biologische Kapazität des Planeten wird von einer gegebenen menschlichen Aktivität oder Bevölkerungsgruppe in Anspruch genommen?”. Wie schon oben erwähnt, werden in weiterer Folge zwei Flächen zueinander in Beziehung gesetzt: Den für einen Menschen durchschnittlich verfügbaren Land- und Wasserflächen, auch Biokapazität genannt, werden diejenigen Land- und Wasserflächen gegenübergestellt, die in Anspruch genommen werden, um den Bedarf dieses Menschen zu produzieren und den dabei erzeugten Abfall aufzunehmen. Der sogenannte ökologische Fußabdruck. Wichtig zu wissen ist, dass sich der ökologische Fußabdruck auf biologisch produktive Land- und Wasserflächen beschränkt, welche in folgende Kategorien eingeteilt werden: Ackerland, Weideland, für Fischerei genutzte Meeresflächen und Binnenwasserflächen sowie Wald. Nicht biologisch nutzbare Flächen, wie bebaute Flächen, Wüsten und Hochgebirge, gelten als neutral.
Der Schwerpunkt des ökologischen Fußabdrucks liegt auf biologischen Ressourcen. Anstelle von nicht erneuerbaren Ressourcen wie Öl oder Mineralien sind es die biologischen Ressourcen, die die materiellen Möglichkeiten der Menschheit am meisten einschränken. Die Möglichkeiten der Ökosysteme, Biomasse zu erneuern, sind begrenzt durch Faktoren wie Wasserverfügbarkeit, Klima, Bodenfruchtbarkeit, Sonneneinstrahlung, Technologie und Managementpraktiken. Diese durch Photosynthese getriebene Erneuerungsfähigkeit wird als Biokapazität bezeichnet.
Und das die Klimakrise die Erneuerung drastisch im negativen Sinne beeinflusst, ist hier selbsterklärend, nehme ich jetzt einfach mal an.
Stärken und Schwächen des ökologischen Fußabdrucks
Natürlich gibt es immer zwei Seiten der Medaille. Eine klare Stärke des Konzept ist die leichte Visualisierung. Auch ein globaler Hektar ist sehr anschaulich. Die Basis ist der Status Quo. Weder gibt es hier Spekulationen über zukünftige Technologien, noch Annahmen über “sinnvollen” Konsum oder einen “notwendigen” Lebensstandard. Die Methodik wurde ja 1994 entwickelt und ist seitdem grundsätzlich unverändert geblieben. Somit sind alte Zahlen mit neuen vergleichbar und Zahlen für vergangene Zeiträume berechenbar.
Jedoch ist die Reduktion auf nur eine Kenngröße auch eine elementare Schwäche. Es wird angegeben, dass dieses somit unvollständige Bild durch komplementäre Indikatoren ergänzt werden müsste, die “andere wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit” berücksichtigen. Nichtbiologische Faktoren wie Abfälle, nichterneuerbare Ressourcen oder toxische und andere gefährliche Substanzen finden beispielsweise gar keinen Platz in der Methodik.
Somit ist ein ausgewogener ökologischer Fußabdruck nur eine notwendige Mindestbedingung für Nachhaltigkeit und nicht ausreichend. Es besteht die Gefahr der Instrumentalisierung durch Länder oder Organisationen, die nach diesem Kriterium relativ gut abschneiden.
Als Alternative zum ökologischen Fußabdruck nach dem globalen Hektar dient der komplexe und umfangreiche Sustainable Process Index (SPI), mit welchem neben allen Stoff- und Energieflüssen auch sämtliche Emissionen erfasst werden können.
Jedoch ist die Reduktion auf nur eine Kenngröße auch eine elementare Schwäche. Es wird angegeben, dass dieses somit unvollständige Bild durch komplementäre Indikatoren ergänzt werden müsste, die “andere wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit” berücksichtigen. Nichtbiologische Faktoren wie Abfälle, nichterneuerbare Ressourcen oder toxische und andere gefährliche Substanzen finden beispielsweise gar keinen Platz in der Methodik.
Somit ist ein ausgewogener ökologischer Fußabdruck nur eine notwendige Mindestbedingung für Nachhaltigkeit und nicht ausreichend. Es besteht die Gefahr der Instrumentalisierung durch Länder oder Organisationen, die nach diesem Kriterium relativ gut abschneiden.
Als Alternative zum ökologischen Fußabdruck nach dem globalen Hektar dient der komplexe und umfangreiche Sustainable Process Index (SPI), mit welchem neben allen Stoff- und Energieflüssen auch sämtliche Emissionen erfasst werden können.
Was tun
Glücklicherweise gibt es mittlerweile zahlreiche Maßnahmen, um die Welterschöpfung einzudämmen bzw. wird jedem Individuum nahegelegt, unsere Erde wertschätzender und ressourcenschonender zu behandeln. Ein wichtiges Thema ist hier Lebensmittelverschwendung. Denn dies hat auch einen großen Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck jeder Person. Wenn wir nämlich die weltweit anfallenden Lebensmittelabfälle um die Hälfte halbieren würden, könnten wir den Earth Overshoot Day um rund 11 (!!!) Tage nach hinten verschieben.
Außerdem gibt es in vielen Bereichen deines Alltags ja schon zahlreiche Möglichkeiten, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ob bei der Wahl deiner Bank, deines Fortbewegungsmittels oder deiner Kleidung. Erst vor kurzem habe ich hier einen Beitrag dazu geschrieben, wie man rasch im Alltag seinen Plastikkonsum reduzieren kann.
Generell findest du auf unserem Zero Waste Austria Blog zahlreiche Hilfestellungen, wie du bewusster Leben kannst. Als Einstieg kann ich dir den Blogbeitrag Zero Waste und Umweltschutz von unserer lieben Johanna empfehlen, solltest du die Philosophie dahinter noch nicht kennen.
Wir stellen uns Fragen, wie beispielsweise ob E-Bikes umweltschädlich sind, wie man nachhaltig mit dem Rad verreisen kann, oder wie einfach fair reisen funktioniert.
Außerdem findest du zahlreiche Tipps und Hilfestellung zum Thema unverpackt einkaufen. Ob eine Unverpackt Map für Österreich oder zahlreiche Tipps und Tricks für unverpacktes Einkaufen - schau einfach bei uns vorbei.
Themen wie Fair Fashion und grüne Banken haben wir auch parat. Oder wenn du einfach generell grüner Konsumieren möchtest, haben wir hier einige Apps dafür. Zusätzlich kannst du auch mit Ökostrom die eigene Klimabilanz verbessern. Hier ist die Ökostrom AG eine perfekte Anlaufstelle für dich.
Ich hoffe, der Beitrag hat dir den ökologischen Fußabdruck ein bisschen näher gebracht. Und damit bleibt nur mehr eine Frage über: Mein ökologischer Fußabdruck ist 4,9, wie viel ist deiner?
Außerdem gibt es in vielen Bereichen deines Alltags ja schon zahlreiche Möglichkeiten, um deinen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ob bei der Wahl deiner Bank, deines Fortbewegungsmittels oder deiner Kleidung. Erst vor kurzem habe ich hier einen Beitrag dazu geschrieben, wie man rasch im Alltag seinen Plastikkonsum reduzieren kann.
Generell findest du auf unserem Zero Waste Austria Blog zahlreiche Hilfestellungen, wie du bewusster Leben kannst. Als Einstieg kann ich dir den Blogbeitrag Zero Waste und Umweltschutz von unserer lieben Johanna empfehlen, solltest du die Philosophie dahinter noch nicht kennen.
Wir stellen uns Fragen, wie beispielsweise ob E-Bikes umweltschädlich sind, wie man nachhaltig mit dem Rad verreisen kann, oder wie einfach fair reisen funktioniert.
Außerdem findest du zahlreiche Tipps und Hilfestellung zum Thema unverpackt einkaufen. Ob eine Unverpackt Map für Österreich oder zahlreiche Tipps und Tricks für unverpacktes Einkaufen - schau einfach bei uns vorbei.
Themen wie Fair Fashion und grüne Banken haben wir auch parat. Oder wenn du einfach generell grüner Konsumieren möchtest, haben wir hier einige Apps dafür. Zusätzlich kannst du auch mit Ökostrom die eigene Klimabilanz verbessern. Hier ist die Ökostrom AG eine perfekte Anlaufstelle für dich.
Ich hoffe, der Beitrag hat dir den ökologischen Fußabdruck ein bisschen näher gebracht. Und damit bleibt nur mehr eine Frage über: Mein ökologischer Fußabdruck ist 4,9, wie viel ist deiner?
Quellen:
https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/was-ist-der-oekologische-fussabdruck/
https://www.mein-fussabdruck.at/#start
https://www.salzburg.gv.at/themen/umwelt/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-fussabdruck/konzept/verrechnungseinheit#:~:text=Sowohl%20der%20Fu%C3%9Fabdruck%20als%20auch,1%20gha%20%3D%2010.000m%C2%B2).&text=Der%20Fu%C3%9Fabdruck%20ist%20somit%20eine%20Art%20Buchhaltungsinstrument%20f%C3%BCr%20die%20Erde.
https://utopia.de/ratgeber/earth-overshoot-day/
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologischer_Fu%C3%9Fabdruck
https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/earth-overshoot-day-welthungerhilfe/
https://www.welthungerhilfe.de/lebensmittelverschwendung/was-ist-der-oekologische-fussabdruck/
https://www.mein-fussabdruck.at/#start
https://www.salzburg.gv.at/themen/umwelt/nachhaltigkeit/nachhaltigkeit-fussabdruck/konzept/verrechnungseinheit#:~:text=Sowohl%20der%20Fu%C3%9Fabdruck%20als%20auch,1%20gha%20%3D%2010.000m%C2%B2).&text=Der%20Fu%C3%9Fabdruck%20ist%20somit%20eine%20Art%20Buchhaltungsinstrument%20f%C3%BCr%20die%20Erde.
https://utopia.de/ratgeber/earth-overshoot-day/
https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kologischer_Fu%C3%9Fabdruck
https://www.welthungerhilfe.de/informieren/themen/klimawandel/earth-overshoot-day-welthungerhilfe/
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