Reisen mit dem Rad - Ein Erfahrungsbericht
Die Unbeschwertheit, die Flexibilität, die Leichtigkeit: die Vorstellung von einer Radreise könnte positiver nicht sein. Wenn sich da nicht die leisen Sorgen bezüglich des Wetters oder des Gepäcks einschleichen würden. Doch worauf kommt es bei einer Radreise wirklich an? Um diese Frage zu beantworten, haben wir für dich bei echten Radreise-Profis nachgefragt. Per Rad durch Neuseeland, Chile, China oder das Salzkammergut, Sofia und Christoph wissen worauf du achten musst.
Ein Beitrag von Pia Minixhofer von thegreenwalnuts
Ein Beitrag von Pia Minixhofer von thegreenwalnuts
Pia: Wie sieht die Planung einer Reise mit dem Fahrrad für euch typischerweise aus?
Sofia & Christoph: Wir gehen eigentlich immer ähnlich an die Planung heran: Zuerst überlegen wir uns, wie viele Tage wir unterwegs sein wollen und wie viele davon wir tatsächlich am Rad sitzen wollen. So können wir dann Routen überlegen und anpassen, wie viele Kilometer wir pro Tag fahren werden (meist 50-100 Kilometer). Dann überlegen wir uns, was wir alles besichtigen wollen und wo wir übernachten könnten. Davon hängt dann ab, wo wir starten und wie das Fahrrad an den Startpunkt kommt. Wenn das entschieden ist, schauen wir welche Fahrradwege auf der Strecke sind und anhand der Tageskilometer suchen wir die Campingplätze oder Unterkünfte aus. Dafür gibt es auch praktische Apps, die sind dann halt von Land zu Land verschieden. Gepackt wird eigentlich erst kurz vor Reisestart.
Sofia & Christoph: Wir gehen eigentlich immer ähnlich an die Planung heran: Zuerst überlegen wir uns, wie viele Tage wir unterwegs sein wollen und wie viele davon wir tatsächlich am Rad sitzen wollen. So können wir dann Routen überlegen und anpassen, wie viele Kilometer wir pro Tag fahren werden (meist 50-100 Kilometer). Dann überlegen wir uns, was wir alles besichtigen wollen und wo wir übernachten könnten. Davon hängt dann ab, wo wir starten und wie das Fahrrad an den Startpunkt kommt. Wenn das entschieden ist, schauen wir welche Fahrradwege auf der Strecke sind und anhand der Tageskilometer suchen wir die Campingplätze oder Unterkünfte aus. Dafür gibt es auch praktische Apps, die sind dann halt von Land zu Land verschieden. Gepackt wird eigentlich erst kurz vor Reisestart.
Einfach mal so aufwachen. Links: Neuseeland, Orere Point. Rechts: Mondsee © Heger / Bodner
Wonach richtet ihr die Routenplanung und berücksichtigt ihr in irgendeiner Weise die Höhenmeter?
Meistens haben wir bereits eine Idee, wohin wir gerne reisen möchten. Wir überlegen, wo wir in etwa losfahren wollen und von wo wir wieder die Heimreise antreten wollen. Danach richten wir unsere Route und planen sie mit verschiedenen Plänen, die wir vorwiegend online finden. Meist ist die Route dann eine Mischung aus selbstgewählten Google Maps Strecken und ausgeschilderten Fahrradwegen.
Wir schauen uns zu Beginn der Planung das Höhenprofil an, damit wir ca. wissen, was auf uns zukommt. Die Höhenmeter sind bei bekannten Fahrradtouren oft angegeben oder wir schauen gleich auf Google Maps nach. Sobald wir losfahren sind die genauen Höhenmeter nicht mehr wichtig. Ein Buchtipp für die Tourenplanung ist der Travel Guide „Legendäre Radtouren in Europa“ von Lonely Planet (findet man auch Second Hand).
Meistens haben wir bereits eine Idee, wohin wir gerne reisen möchten. Wir überlegen, wo wir in etwa losfahren wollen und von wo wir wieder die Heimreise antreten wollen. Danach richten wir unsere Route und planen sie mit verschiedenen Plänen, die wir vorwiegend online finden. Meist ist die Route dann eine Mischung aus selbstgewählten Google Maps Strecken und ausgeschilderten Fahrradwegen.
Wir schauen uns zu Beginn der Planung das Höhenprofil an, damit wir ca. wissen, was auf uns zukommt. Die Höhenmeter sind bei bekannten Fahrradtouren oft angegeben oder wir schauen gleich auf Google Maps nach. Sobald wir losfahren sind die genauen Höhenmeter nicht mehr wichtig. Ein Buchtipp für die Tourenplanung ist der Travel Guide „Legendäre Radtouren in Europa“ von Lonely Planet (findet man auch Second Hand).
Wo übernachtet ihr üblicherweise?
Meistens im Zelt, wobei Christoph möchte, dass es bei der nächsten Radreise in regelmäßigen Abständen eine richtige Unterkunft gibt 😉
Unterkünfte und Stellplätze finden wir auch meist gleich vorab, oftmals sind sie auch bei Routenvorschlägen gelistet. Wer wild campen will, sollte sich auch im Vorhinein schon informieren, ob und wo man das darf.
Was darf in eurem Reisegepäck nicht fehlen?
Wir versuchen das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Bei der Kleidung setzen wir auf das Zwiebelsystem und waschen bei Bedarf. Beim Gewicht sollte man nicht vergessen, genug Wasser miteinzuberechnen, vor allem auf Strecken, die sehr abseits gelegen sind (+3 Liter). Erfahrungsgemäß brauchen wir bei einer 5-Tagestour mit Zelt zwei Satteltaschen pro Rad, bei drei Wochen vier Satteltaschen. Idealerweise verteilt man dann das Gewicht gleichmäßig auf beide Seiten.
Als Tipp: Pack farbige T-Shirts ein, dann sehen dich die Autofahrer*innen besser. Ein LKW-Fahrer hat in Neuseeland extra angehalten, um uns darauf hinzuweisen.
Meistens im Zelt, wobei Christoph möchte, dass es bei der nächsten Radreise in regelmäßigen Abständen eine richtige Unterkunft gibt 😉
Unterkünfte und Stellplätze finden wir auch meist gleich vorab, oftmals sind sie auch bei Routenvorschlägen gelistet. Wer wild campen will, sollte sich auch im Vorhinein schon informieren, ob und wo man das darf.
Was darf in eurem Reisegepäck nicht fehlen?
Wir versuchen das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Bei der Kleidung setzen wir auf das Zwiebelsystem und waschen bei Bedarf. Beim Gewicht sollte man nicht vergessen, genug Wasser miteinzuberechnen, vor allem auf Strecken, die sehr abseits gelegen sind (+3 Liter). Erfahrungsgemäß brauchen wir bei einer 5-Tagestour mit Zelt zwei Satteltaschen pro Rad, bei drei Wochen vier Satteltaschen. Idealerweise verteilt man dann das Gewicht gleichmäßig auf beide Seiten.
Als Tipp: Pack farbige T-Shirts ein, dann sehen dich die Autofahrer*innen besser. Ein LKW-Fahrer hat in Neuseeland extra angehalten, um uns darauf hinzuweisen.
Wie macht man das dann bei Regenwetter?
Bei fixen Etappenzielen muss man halt auch im Regen fahren. Wir haben dafür Regenponchos, die uns ganz abdecken und Kappen unterm Helm auf, um auch bei strömendem Regen noch die Sicht zu behalten. Die Regenponchos können auch im Zelt als Schutz zwischen Innenzelt und Überwurf aufgelegt werden, um schwere Regenschauer abzuwehren. Sehr praktisch.
Verwendet ihr besondere Gadgets auf Reisen?
Wir haben unsere Powerbanks mit, um das Handy zum Navigieren oder die Radlichter aufladen zu können. Praktisch ist auch Flickzeug, aber wir hatten zum Glück erst einmal einen Platten.
Bei fixen Etappenzielen muss man halt auch im Regen fahren. Wir haben dafür Regenponchos, die uns ganz abdecken und Kappen unterm Helm auf, um auch bei strömendem Regen noch die Sicht zu behalten. Die Regenponchos können auch im Zelt als Schutz zwischen Innenzelt und Überwurf aufgelegt werden, um schwere Regenschauer abzuwehren. Sehr praktisch.
Verwendet ihr besondere Gadgets auf Reisen?
Wir haben unsere Powerbanks mit, um das Handy zum Navigieren oder die Radlichter aufladen zu können. Praktisch ist auch Flickzeug, aber wir hatten zum Glück erst einmal einen Platten.
Eine Fahrradreise wirkt sehr umweltfreundlich, eine tolle Alternative, um fair zu verreisen. Wie sieht es denn da in Hinblick auf Zero Waste aus? Spart ihr außer Emissionen auch Müll ein?
Hm, schwer zu sagen. Man kann auf jeden Fall nicht viel mitnehmen, daher hat man auch nicht viel zum Wegschmeißen ;) Wir sind wie beim Campen ausgestattet. Wir haben Gallseife mit, um unsere Kleidung zu waschen, eigene Trinkflaschen oder auch unser Besteck. Wenn man im Alltag auf wenig Müll achtet, geht es bei einer Radreise auch.
Emissionstechnisch fällt sicher die Anreise am meisten ins Gewicht, je nachdem wo man herumfahren will. Wenn möglich, ist natürlich eine Anreise mit dem Zug super, aber nicht jeder Startpunkt ist öffentlich erreichbar. In Neuseeland sind wir per Anhalter wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt gefahren. War eine sehr lustige Erfahrung mit Gepäcksträger, Fahrradtaschen, Helm und Campingequipment, aber ohne Rad unterwegs zu sein. Wir haben vor Ort alles (meist gebraucht) gekauft und auch dort wieder verkauft. Spart nicht nur Ressourcen, sondern natürlich auch Geld. Alternativ kann man sich das Equipment auch ausleihen.
Ganz zum Schluss: Was sind eure persönlichen Top 5 Tipps, um die Radreise so angenehm wie möglich zu gestalten?
Vielen Dank für all die Infos!
Quellen:
https://www.zerowasteaustria.at/fair-reisen.html
https://thegreenwalnuts.com/de/zero-waste-road-trip-muell-kosten-sparen/
https://thegreenwalnuts.com/de/leihen-statt-kaufen-interview-mit-leila-wien/
Hm, schwer zu sagen. Man kann auf jeden Fall nicht viel mitnehmen, daher hat man auch nicht viel zum Wegschmeißen ;) Wir sind wie beim Campen ausgestattet. Wir haben Gallseife mit, um unsere Kleidung zu waschen, eigene Trinkflaschen oder auch unser Besteck. Wenn man im Alltag auf wenig Müll achtet, geht es bei einer Radreise auch.
Emissionstechnisch fällt sicher die Anreise am meisten ins Gewicht, je nachdem wo man herumfahren will. Wenn möglich, ist natürlich eine Anreise mit dem Zug super, aber nicht jeder Startpunkt ist öffentlich erreichbar. In Neuseeland sind wir per Anhalter wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt gefahren. War eine sehr lustige Erfahrung mit Gepäcksträger, Fahrradtaschen, Helm und Campingequipment, aber ohne Rad unterwegs zu sein. Wir haben vor Ort alles (meist gebraucht) gekauft und auch dort wieder verkauft. Spart nicht nur Ressourcen, sondern natürlich auch Geld. Alternativ kann man sich das Equipment auch ausleihen.
Ganz zum Schluss: Was sind eure persönlichen Top 5 Tipps, um die Radreise so angenehm wie möglich zu gestalten?
- Lasst die Fahrräder vorab durchchecken und packt bei längeren Touren einen Reserveschlauch ein.
- Eine gute Isomatte zum Schlafen im Zelt! Das macht die Reise gleich viel bequemer und man kann sich gut ausruhen.
- Für unterwegs nehmen wir immer Müsliriegel oder PowerBars mit, um schnell Energie zu bekommen, denn man bewegt sich ja den ganzen Tag.
- Nicht zu viele Kilometer pro Tag vornehmen und Pausentage einplanen. Wenn man 50 km pro Tag plant, kann man am Nachmittag noch gemütlich schwimmen und in der Sonne liegen.
- Genieß die Zeit an der Luft und das angenehme Reisetempo. Es ist meiner Meinung nach (Sofias, Christoph grinst nur) die stressfreieste Art zu reisen. Man kann alles bewusst wahrnehmen und kommt trotzdem gut voran. Mit dem Flugzeug oder dem Zug ist der Ortswechsel so schnell, zu Fuß wieder gar langsam. Am Fahrrad ist man einfach wirklich im Moment.
Vielen Dank für all die Infos!
Quellen:
https://www.zerowasteaustria.at/fair-reisen.html
https://thegreenwalnuts.com/de/zero-waste-road-trip-muell-kosten-sparen/
https://thegreenwalnuts.com/de/leihen-statt-kaufen-interview-mit-leila-wien/
Wir legen großen Wert darauf, eine geschlechterneutrale Sprache zu verwenden, um alle Menschen gleichermaßen anzusprechen. Sollte an bestimmten Stellen unserer Webseite dennoch eine geschlechtsspezifische Formulierung auftauchen, bitten wir um Entschuldigung - unsere Website wird laufend überarbeitet. Unser Ziel ist es, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlen kann, unabhängig von Geschlecht oder Identität.
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