Fair Fashion – Tipps und Tricks
Vom 21. bis 26. April findet wieder die Fashion Revolution Week statt. Wie man Fast Fashion den Kampf ansagen kann und warum selbst bei einem Shirt für 29€ nicht viel Geld für die Arbeiter*innen übrig bleibt, schreibt unsere Zero Waste Botschafterin und Mami Coach Christa.
Ein Gastbeitrag von Christa Birmili.
Nach dem Unglück in Rana Plaza haben sich plötzlich viele Leute Gedanken darüber gemacht, wie die eigene Kleidung hergestellt wird. Das Ereignis hat aufgerüttelt und wach gemacht. Leider jedoch, wie so oft, nur kurz. Bald ist es wieder in Vergessenheit geraten und nun war es ein schlimmes Ereignis, es gibt aber schon wieder Wichtigeres. (Mehr dazu hier: Rana Plaza – Ein Jahr danach).
Aber warum sollte es uns überhaupt betreffen, wie unsere Kleidung hergestellt wird?
Was wissen wir über die Herstellung unserer Kleider? Vermutlich kann sich jeder vorstellen, dass bei einem T-Shirt, das im Verkauf 5 € kostet, der der das T-Shirt genäht hat, nicht sehr viel davon bekommen. Am Beispielbild sehen wir, dass es nicht mal bei einem 29 € T-Shirt recht viel ist.
Andererseits habe ich mir damals (in meiner Zeit, als ich noch in einer Bank am Schalter tätig war – im zarten Alter von 23 Jahren) so gar keine Gedanken darüber gemacht, woher meine Kleidung kommt. Hauptsache sie sieht gut aus und ist günstig! Kein Denken an Herstellung, Qualität, Material, etc. Ich musste gut aussehen und das jeden Tag. Und am besten nicht zwei Mal hintereinander dasselbe anziehen.
Meine Beachtung der Herstellung gegenüber hat sich vor einigen Jahren geändert, als ich schwanger wurde. Plötzlich wurde es auch für mich wichtig, wie mit den Ressourcen dieser Welt umgegangen wird. Ich begann nachzudenken, wie Dinge produziert werden, woher die Rohstoffe kommen, was viele Ressourcen braucht, was wie lange hält, und so weiter. Meine Kinder wollen doch auch in einer lebenswerten Welt leben, oder? Das war mein Gedanke, also musste ich was ändern.
Meine Recherchen brachten mich immer weiter in die Welt der Kleidungsproduktion. Nicht nur, dass nach wie vor oft Kinderarbeit bei Textilherstellung bzw. Baumwollgewinnung ganz normal ist (und das HEUTE?!), werden Arbeiter*innen niemals so entlohnt, dass es für sie lohnenswert wäre. Welche Person bei uns in Österreich würde sich ½ Std. (und da hab ich flott gerechnet) an die Nähmaschine sitzen für 0,18 €? Und da kommen aber keinerlei Zulagen, Urlaubsgeld, Weihnachtszuschuss oder Sonstiges dazu. Es ist erschreckend, wovor wir die Augen verschließen und welche Ignoranz wir oft an den Tag legen. Die gesamte Produktion findet so weit weg statt, es ist oft überhaupt nicht greifbar für uns.
Andererseits habe ich mir damals (in meiner Zeit, als ich noch in einer Bank am Schalter tätig war – im zarten Alter von 23 Jahren) so gar keine Gedanken darüber gemacht, woher meine Kleidung kommt. Hauptsache sie sieht gut aus und ist günstig! Kein Denken an Herstellung, Qualität, Material, etc. Ich musste gut aussehen und das jeden Tag. Und am besten nicht zwei Mal hintereinander dasselbe anziehen.
Meine Beachtung der Herstellung gegenüber hat sich vor einigen Jahren geändert, als ich schwanger wurde. Plötzlich wurde es auch für mich wichtig, wie mit den Ressourcen dieser Welt umgegangen wird. Ich begann nachzudenken, wie Dinge produziert werden, woher die Rohstoffe kommen, was viele Ressourcen braucht, was wie lange hält, und so weiter. Meine Kinder wollen doch auch in einer lebenswerten Welt leben, oder? Das war mein Gedanke, also musste ich was ändern.
Meine Recherchen brachten mich immer weiter in die Welt der Kleidungsproduktion. Nicht nur, dass nach wie vor oft Kinderarbeit bei Textilherstellung bzw. Baumwollgewinnung ganz normal ist (und das HEUTE?!), werden Arbeiter*innen niemals so entlohnt, dass es für sie lohnenswert wäre. Welche Person bei uns in Österreich würde sich ½ Std. (und da hab ich flott gerechnet) an die Nähmaschine sitzen für 0,18 €? Und da kommen aber keinerlei Zulagen, Urlaubsgeld, Weihnachtszuschuss oder Sonstiges dazu. Es ist erschreckend, wovor wir die Augen verschließen und welche Ignoranz wir oft an den Tag legen. Die gesamte Produktion findet so weit weg statt, es ist oft überhaupt nicht greifbar für uns.
Welche Alternativen habe ich?
Gibt es jetzt Möglichkeiten, dem Ganzen entgegenzuwirken und die Sache besser zu machen? Die gute Antwort ist JA! Es gibt Alternativen. Und zwar sogar eine jede Menge:
Ich freue mich auf viele weitere Gedanken zum Thema Fast bzw. Fair Fashion!
- Kaufe bei Herstellern, die fair produzieren
Diese stellen sicher, dass ihre Arbeiter*innen gut entlohnt werden, dass keine Kinderarbeit statt findet und dass gute Arbeitsbedingungen vorherrschen. - Kaufe langlebige Kleidung
„Wer billig kauft, kauft teuer“ – das ist ein altes Sprichwort und stimmt bei Kleidung auf jeden Fall. Wie viele billige Kleidung musste ich nach fünf Mal tragen weggeben, weil sie einfach aus der Form gegangen ist oder zerschlissen war? Gute Qualität hält länger. Ist einfach so. - Schone deine Kleidung
Pass auf deine Kleidung auf. Wasche sie nicht nach einmal Tragen, wenn sie noch nicht verschmutzt ist oder unangenehm riecht. Kleidung kann auch zwei, drei oder sogar vier Mal getragen werden. Jedes Mal waschen ist schlecht für die Kleidung. - Kaufe gebraucht
Nicht jedes Kleidungsstück muss niegel-nagel-neu sein. Es darf auch mal gebraucht sein. Mittlerweile existieren auch schon online jede Menge toller Second-Hand-Shops, die tolle gebrauchte Kleidung verkaufen. Auch Flohmärkte sind oft wundervolle Fundstätten für schöne Kleidungsstücke.
Verkaufe/Verschenke auch deine Kleidung, die du nicht mehr trägst. Wirf sie nicht weg. Es ist ewig schade drum! - Besuche/Organisiere Kleidertauschpartys
Wenn es in deiner Umgebung sowas noch nicht gibt, oder du dahingehend noch unsicher bist, organisiere einfach eine Kleidertauschparty für dich und deine drei bis vier besten Freund*innen. Jeder nimmt seine Kleider, die er/sie nicht mehr anzieht/zu klein oder groß ist/nicht mehr gefällt/falsch gekauft hat/etc. Alles wird an einem Platz gelegt und es wird wild drauf los getauscht. Dem einen nicht mehr passend – dem anderen das neue Lieblingsstück! - Letzter Punkt: zählt nicht wirklich zu Fair Fashion: Bevor du ein zerschlissenes oder kaputtes T-Shirt oder Jeans wegwirfst, überlege, ob du nicht daraus noch was zaubern kannst. Aus einem T-Shirt kann noch eine Einkaufstasche werden. Aus einer Jeans ein Blumenübertopf. Und wenn du nähen kannst, noch viel besser, weil dann hast du einen (praktisch gratis) Rohstoff, der wunderbar upgecycled werden kann!
Ich freue mich auf viele weitere Gedanken zum Thema Fast bzw. Fair Fashion!
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