Warum lebe ich Zero Waste?
Annemarie von 1 Jahr im Glas denkt auch nach einem Jahr ihres Experiments "Ein Jahr im Glas" nicht ans Aufhören. Wie sie auch beim Zero Waste Austria HubClub mit uns geteilt hat, basiert ihr konsequentes Durchziehen auf ihren 5 Top-Gründen, warum sie Zero Waste lebt. In welchen kannst du dich wiederfinden?
Ich bin vor mehr als zwei Jahren zum ersten Mal mit dem Thema Müllreduzierung in Kontakt gekommen – und das auch noch ganz zufällig. Damals hatte ich noch keine Ahnung von dem Begriff und der Bewegung Zero Waste, aber das Thema Müll packte mich sofort und mir war sofort klar: da muss sich etwas ändern.
Wenn man erst einmal in das Thema eintaucht und lernt, welche Konsequenzen unser Konsum- und Einkaufsverhalten auf uns persönlich, auf unsere Gesundheit, auf die Gesundheit und das Leben anderer Menschen, Lebewesen und unseren Planeten hat, kann man glaube ich gar nicht anders als nachdenklich zu werden.
Wir können uns hier in Österreich doch sehr glücklich schätzen. Wir haben eine funktionierende Müllabfuhr die regelmäßig unseren Mist abholt, können sogar recyceln und sind im allgemeinen nicht oft mit Müll umgeben – es ist im Grunde kein großes Thema bei den meisten Menschen, weil es etwas Alltägliches ist das einfach zum Leben gehört, worum man sich aber nicht viele Gedanken macht – aus den Augen, aus dem Sinn.
Aber nur weil es aus dem Sinn ist und wir es nicht mehr sehen können, heißt das nicht, dass es keine Auswirkungen mehr hat oder keine Folgen mit sich trägt.
Wir können uns hier in Österreich doch sehr glücklich schätzen. Wir haben eine funktionierende Müllabfuhr die regelmäßig unseren Mist abholt, können sogar recyceln und sind im allgemeinen nicht oft mit Müll umgeben – es ist im Grunde kein großes Thema bei den meisten Menschen, weil es etwas Alltägliches ist das einfach zum Leben gehört, worum man sich aber nicht viele Gedanken macht – aus den Augen, aus dem Sinn.
Aber nur weil es aus dem Sinn ist und wir es nicht mehr sehen können, heißt das nicht, dass es keine Auswirkungen mehr hat oder keine Folgen mit sich trägt.
Hier sind meine 5 Top-Gründe, warum ich Zero Waste lebe:
und hoffe, dass so viele Menschen wie möglich noch auf den Geschmack kommen werden:
1. Gesundheit
Plastik(müll) macht krank.
Eines haben Forscherinnen und Forscher in den letzten Jahren immer wieder bestätigt: Plastik(müll) macht krank.
Alles, das in Plastik verpackt ist nimmt unwillkürlich die Weichmacher und andere Schadstoffe die in der Verpackung enthalten sind, auf. Je fettiger das Lebensmittel desto mehr Schadstoffe können übergehen und es ist ganz logisch: wenn wir das Lebensmittel dann konsumieren, konsumieren wir auch die Schadstoffe. Es ist zwar noch relativ unbekannt, welche gesundheitlichen Auswirkungen diese auf unseren Körper haben, aber eines steht schon fest: diese Substanzen beeinflussen den Hormonhaushalt, und das kann verschiedene schwere Folgen haben. Einige Beispiele dafür sind Unfruchtbarkeit, Krebs und Allergien.
Alles, das in Plastik verpackt ist nimmt unwillkürlich die Weichmacher und andere Schadstoffe die in der Verpackung enthalten sind, auf. Je fettiger das Lebensmittel desto mehr Schadstoffe können übergehen und es ist ganz logisch: wenn wir das Lebensmittel dann konsumieren, konsumieren wir auch die Schadstoffe. Es ist zwar noch relativ unbekannt, welche gesundheitlichen Auswirkungen diese auf unseren Körper haben, aber eines steht schon fest: diese Substanzen beeinflussen den Hormonhaushalt, und das kann verschiedene schwere Folgen haben. Einige Beispiele dafür sind Unfruchtbarkeit, Krebs und Allergien.
2. Umwelt
Plastik ist nicht biologisch abbaubar.
Das jedes Jahr ungefähr 6,4 Millionen Tonnen Müll in unseren Meeren landet ist keine Neuigkeit. Wir alle kennen die Bilder von Vögeln oder Meerestieren deren Mageninhalt aus Plastikmüll besteht, weil sie die bunt herumschwimmenden Teilchen im Meer mit Essen verwechseln und verhungern, obwohl ihre Mägen prall gefüllt sind. Aber nicht nur das – Plastik ist nicht biologisch abbaubar. Die Teilchen die nicht von Vögeln oder anderen Meeresbewohnern gefressen werden, schwimmen Jahrzehnte im Meer herum, werden durch Reibung und Erwärmung immer kleiner und kleiner, bis man sie mit bloßem Auge nicht mehr wahrnehmen kann. Fische nehmen diese kleinen Teilchen dann mit ihrer Nahrung auf, und wir mit den Fischen.
Unsere Welt ist so wunderschön, und ich persönlich möchte nicht an der chemischen sowie optischen Verschmutzung teilhaben.
Unsere Welt ist so wunderschön, und ich persönlich möchte nicht an der chemischen sowie optischen Verschmutzung teilhaben.
3. Einsparung von Ressourcen und Energie
und wir zahlen für unseren Müll.
Verpackungen sind dazu da, um Produkte unversehrt und leicht zu transportieren. Schon abgepackte Lebensmittel legt man leicht in den Korb. Aber nicht nur Lebensmittel sind von Verpackungen betroffen. Bettwäsche, Spielzeug, Stifte, Bücher und vieles mehr kommt in einer Verpackung – und die meisten Dinge brauchen keine. Es ist halt bequemer.
Das heißt, dass Ressourcen und Energie in Verpackungen investiert werden, die nach dem Einkauf ohnehin sofort im Müll landen – und wir zahlen dafür – wir zahlen für unseren Müll und wir verschwenden Ressourcen und Energie um diesen Müll zu produzieren. Das ist für mich doch sehr absurd.
Das heißt, dass Ressourcen und Energie in Verpackungen investiert werden, die nach dem Einkauf ohnehin sofort im Müll landen – und wir zahlen dafür – wir zahlen für unseren Müll und wir verschwenden Ressourcen und Energie um diesen Müll zu produzieren. Das ist für mich doch sehr absurd.
4. Achtsamkeit
man merkt dabei was man wirklich braucht und was nicht.
Wenn man ohne Verpackung einkauft, verändert sich das ganze Konsumverhalten. Manche Dinge sind schwer zu bekommen und oft merkt man dabei was man wirklich braucht und was nicht. Man wird feinfühliger für die Dinge, die man in sein Leben lässt, für die man Zeit, Geld und Energie investiert obwohl man sie gar nicht braucht. Ich habe dadurch vieles nicht mehr auf meiner Einkaufsliste oder in meinen Schränken. Fehlt es mir? Ganz und gar nicht. Ich fühle mich leichter und unbeschwerter weil ich weiß, was ich wirklich zum Leben brauche und höre nicht mehr auf die Werbeplakate oder andere Medien.
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5. Freiheit
Ich fühle mich durch meinem Lebensstil frei. Zero Waste zu leben macht richtig Spaß
So blöd das vielleicht klingen mag aber: Zero Waste zu leben macht richtig Spaß. Man findet neue Wege und Möglichkeiten einzukaufen, findet heraus was man braucht und worauf man verzichten kann, ist gesünder und unbeschwerter weil man nicht mehr von so vielen Dingen umgeben ist.
Ich freue mich über mein minimalistisches Badezimmer jeden Tag. Dort wo früher Toner, Waschlotionen und Cremes waren steht heute ein Glas mit Kokosöl. Dort wo früher Mistkübel standen habe ich heute Raum für Dinge, die mir Freude bereiten. Nach dem Einkaufen bin ich nicht damit beschäftigt alles aus der Plastikfolie auszupacken, sondern kann es gleich ins Regal oder den Kühlschrank stellen. Ich koche mehr, probiere mehr aus, bin experimentierfreudiger und weiß dabei, dass das alles Sinn macht, weil es der Umwelt und mir keinen Schaden zufügt. Ich bin nicht mehr in der Konsumgesellschaft gefangen, sondern verbrauche und gebrauche das, was ich wirklich brauche. Und das macht nicht nur Spaß, sondern auf eine gewisse Art und Weise auch frei.
Ich freue mich über mein minimalistisches Badezimmer jeden Tag. Dort wo früher Toner, Waschlotionen und Cremes waren steht heute ein Glas mit Kokosöl. Dort wo früher Mistkübel standen habe ich heute Raum für Dinge, die mir Freude bereiten. Nach dem Einkaufen bin ich nicht damit beschäftigt alles aus der Plastikfolie auszupacken, sondern kann es gleich ins Regal oder den Kühlschrank stellen. Ich koche mehr, probiere mehr aus, bin experimentierfreudiger und weiß dabei, dass das alles Sinn macht, weil es der Umwelt und mir keinen Schaden zufügt. Ich bin nicht mehr in der Konsumgesellschaft gefangen, sondern verbrauche und gebrauche das, was ich wirklich brauche. Und das macht nicht nur Spaß, sondern auf eine gewisse Art und Weise auch frei.
Das motiviert mich, wenn ich mal mutlos bin
Es gibt einiges an Büchern und anderem Material, das einen dazu motivieren kann, müllfrei zu leben. Manchmal, wenn ich in einer kleinen Mutlosigkeit gefangen bin, schaue ich mir das ein oder andere Online an, lese Artikel über Leute die den gleichen Vorsatz wie ich haben, oder besinne mich einfach darauf, warum ich das alles tue. Denn egal wie mühsam es manchmal erscheinen mag oder wie faul ich auch manchmal bin: es macht auf jeden Fall Sinn – und ist einen Versuch wert.
Alles Liebe,
A.M.
A.M.
Fotos aus diesem Artikel: © Ein Jahr im Glas.
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