Zero Waste Gardening
Ein Beitrag von Andrea Blum vom #krautblog
Beim Gärtnern und bei Selbstversuchen auf Balkon und Fensterbrett das eigene Gemüse anzubauen, können wir Ressourcen sparen. Ein paar Nutzplätzchen auf Balkon, Terrasse oder gar im eigenen Garten anzubauen, hilft mehr Bewusstsein für regionale, saisonale, unverpackte Produkte zu gewinnen.
Wertschätzung für Lebensmittel
Wer schon mal selbst gegärtnert hat, weiß um den Aufwand bis ein halbes Kilogramm an Tomaten erntereif ist und zur sommerlichen Caprese oder Tomatensauce zubereitet ist. Unsere Wertehaltung und die Wertschätzung gegenüber den regional erzeugten und saisonal erhältlichen Lebensmittel wird steigen. Entsprechende Produktpreise kommen so dann dem Lebensmittelproduzenten – der Bäuerin, dem Bauer direkt in der Region zu.
Das Anbauen und die Pflege von Pflanzen als Freizeitbeschäftigung ist generell ein sehr umweltfreundliches, sinnstiftendes Tun. Dennoch lässt sich das Gärtnern nachhaltig(er) gestalten. Nachhaltig im Sinne von Ressourcen sparen, nicht mehr an Ressourcen zu verbrauchen als wirklich nötig sind. Heutzutage würde man dazu Zero Waste Gardening sagen.
Um einen Selbstversuch mit dem Anbau von Lebensmitteln zu wagen, sind gerade zu Beginn ein paar Dinge nötig. Doch, frage dich vorab: Brauche ich das wirklich? Gibt's dafür eine Alternative? Kann ich das geschenkt oder geliehen bekommen? Lass dabei deiner Kreativität freien Lauf, um dem Ziel des eigenen Gemüse mit Fokus auf Ressourcenschonung näher zu kommen.
Das Anbauen und die Pflege von Pflanzen als Freizeitbeschäftigung ist generell ein sehr umweltfreundliches, sinnstiftendes Tun. Dennoch lässt sich das Gärtnern nachhaltig(er) gestalten. Nachhaltig im Sinne von Ressourcen sparen, nicht mehr an Ressourcen zu verbrauchen als wirklich nötig sind. Heutzutage würde man dazu Zero Waste Gardening sagen.
Um einen Selbstversuch mit dem Anbau von Lebensmitteln zu wagen, sind gerade zu Beginn ein paar Dinge nötig. Doch, frage dich vorab: Brauche ich das wirklich? Gibt's dafür eine Alternative? Kann ich das geschenkt oder geliehen bekommen? Lass dabei deiner Kreativität freien Lauf, um dem Ziel des eigenen Gemüse mit Fokus auf Ressourcenschonung näher zu kommen.
Nutze, was da ist. So lautet die Devise.
DAS gilt immer und überall – nicht nur beim Zero Waste Gardening
1. Pflanzgefäße.
Durchstöbere dazu dein Kellerabteil, die Schränke oder schmökere mal am Dachboden deiner Großmutter. Eine Vielzahl an ganz wunderbarer Dinge zum Bepflanzen werden sich finden. Wichtig dabei: Unten in die Gefäße Löcher rein bohren, um Staunässe zu vermeiden.
2. Schotter.
Als Drainageschicht unten im Pflanzgefäß macht sich Schotter ganz gut. Den gibt´s aller Wahrscheinlichkeit nach in Kleinmengen direkt aus dem Bachbett des örtlichen Fließgewässers.
3. Vlies.
Um eine funktionstüchtige Drainageschicht zu erhalten und die Erde beim Gießen nicht aus dem Topf zu spülen, eignet sich zwischen Schotter und Erde noch ein Vlies. Dazu kannst gut auf einer Baustelle nach einem Stück Vlies aus dem Abfall fragen.
4. Kompost und Erde.
Mache dir deine nährstoffreiche Erde selber indem du ein großes Pflanzgefäß mit ein paar Würmern nach und nach mit organischen Materialen füllst oder eine Wurmkiste nutzt. Du wirst sehen, das klappt wunderbar. Zu Beginn wird einmal eine größere Menge an Material gebraucht. Nutze für den Kauf von Erde direkt deine Pflanzgefäße oder nimm deine Säcke zum Produzenten mit. Solltest du Erde im Sack kaufen, nutze diesen Sack gleich als Pflanzgefäß.
5. Werkzeug.
Für den Garten am Balkon benötigst du vor allem deine Hände. Vielleicht ein kleines, vorhandenes Geschirr zum Erde schöpfen oder ein kleines Schäufelchen. Die Sandspielsachen der Kinder lassen sich dazu ganz gut nutzen. Falls du dir ein Werkzeug zulegst, kaufe dir ein hochwertiges, langlebiges Teil aus Eisen/Holz und unterstütze den kleinen, regionalen Händler.
6. Beschriftungselemente.
Zur Beschriftung von (Jung-)Pflanzen eigenen sich hervorragend Holzreste, Scherben oder einfach Hölzchen, die sich beim Spaziergang im Wald finden lassen.
7. Rankhilfen und -gerüste.
Nicht umsonst heißt es, dass in jedem Garten eine Haselnuss Platz finden sollte. Das Holz der Haselnuss oder auch der Weide eignet sich nämlich ausgezeichnet, um Rankhilfen für die eine oder andere kletternde Pflanze zu schaffen.
8. Saatgut.
Gewinne dein Saatgut selber indem du Pflanzen(teile) ausblühen lässt oder nutze Saatgutbörsen um Saatgut zu tauschen. Solltest du Saatgut kaufen, setze auf biologische (demeter) Qualität. Achte auf samenfestes Saatgut.
9. Pflanzen.
Für das Ziehen von Jungpflanzen versuche es mit unten und seitlich eingeschnittenen Eierkartons oder leeren Klorollen. Nutze vorhandene, gesammelte Pflanztöpfchen. Oder frage in deinem Bekanntenkreis rum, um zu solchen Töpfchen zu kommen. Am einfachsten geht´s natürlich gleich direkt in das Pflanzgefäß selbst gesät sofern in der Wohnung so viel Platz für ein paar Wochen ist. Nutze zudem Pflanzentauschbörsen oder frage Nachbarn und Bekannten nach (meist will irgendwer ein Stück Grün loswerden), um an Jungpflanzen zu kommen. Beim Kauf achte auf biologische Qualität. Achte auf die Samenfestigkeit, die Mehrjährigkeit und Winterhärte bei den Pflanzen. Gebe heimischen, robusten Sorten den Vorzug. Und sorge für Vielfalt im Garten. Setze auf Bio-Setzlinge aus Pflanzpresstöpfchen direkt vom Produzenten. Sprich: Du erhältst die Pflanze in gepresster Erde ohne Verpackung. Solltest du Jungpflanzen im Plastiktöpfchen kaufen, nutze diese für die Jungpflanzenzucht im nächsten Jahr, bringe sie dem regionalen Gärtner zurück, verschenke sie an ambitionierte Hobbygärtner*innen/Kinderbetreuungseinrichtungen oder verschenke in diesem Töpfchen ein anderes Pflänzchen.
10. Wasser.
Für das Gießen von Pflanzen in der Wohnung, am Fensterbrett oder Balkon eignet sich ausgezeichnet das Auffangen des täglichen Wassers, dass wir benötigen um beispielsweise Gemüse zu waschen, kurz mal die Hände oder ein Geschirr abzuspülen. Hierzu lässt sich ganz einfach eine größere Schüssel oder Wanne ins Waschbecken stellen. Beim Haus mit Garten(anteil) kann das Regenwasser oder selbiges Wasser aus der Dachrinne aufgefangen und zum Gießen verwendet werden. Oder vielleicht besteht sogar die Möglichkeit einen eigenen Brunnen zu schlagen. Wenn wir Pflanzen im Freiland überhaupt nicht oder nur in Dürrezeiten gießen, werden sie sich ein tiefer gehendes Wurzelwerk zulegen. Ein Gießen ist so im Freiland oft gar nicht nötig.
11. Düngung.
Mit einem guten Kompost wirst du nicht (viel) düngen müssen. Als grünen Dünger kannst du dir selbst Jauche / Pflanzentee aus Brennnesseln, Schachtelhalm und co. herstellen, die Eierschalen, Kaffeesatz und Asche sammeln (und zerkleinert) in den Topf, das Beet geben. Vielleicht nicht grad am Balkon, aber auf Terrasse und in Garten kannst du dir beim nächst gelegenen Pferdehalter etwas an Pferdemist als natürlicher Dünger holen. Natürlich ergeben auch unsere eigenen Exkremente aus der Komposttoilette nach zwei Jahren ausgezeichneten Humus. Das dann nach dem Selbstversuch und ein paar Jahren an Erfahrung.
12. Pflege.
Belasse unschöne Pflanzteile an der Pflanze oder im Pflanzgefäß / Beet und nutze vorab genannte organische Abfälle, um weiterhin Humus direkt im Topf aufzubauen. Arbeite das einfach unter. So benötigst du nicht jährlich wieder und wieder Erde. Überlege dir zudem vorab wie viel an Zeit du für das Projekt Garten investieren möchtest. Berücksichtige das bei der Pflanzenauswahl. Frischgemüse (Salat, Radieschen) ist zum Beispiel arbeitsintensiver als wenn du auf Lagergemüse (Kartoffeln, Rote Beete) oder mehrjährige Sträucher setzt.
13. Ernte.
Eine laufende Ernte deiner Kräutern und deinem Gemüse regt das Wachstum vieler Pflanzen an. Re-Growing ist zudem gerade hip. Nimm einzelne Blätter vom Salat oder lass den Strunk beim Ernten (regrowing) stehen. Du wirst sehen, der Salat wächst von selber wieder nach und du kannst nochmals davon ernten. Schnittlauch kannst du vier bis sechs Mal im Jahr ernten. Kräuter wachsen nach, wenn du die frischen (nicht holzigen) Triebe erntest. Esse die Blüten der Pflanzen mit. Halte in diesem Falle einfach ein Messer in der Nähe des Gartens bereit oder nasche Dies und Das direkt von der Pflanze.
1. Pflanzgefäße.
Durchstöbere dazu dein Kellerabteil, die Schränke oder schmökere mal am Dachboden deiner Großmutter. Eine Vielzahl an ganz wunderbarer Dinge zum Bepflanzen werden sich finden. Wichtig dabei: Unten in die Gefäße Löcher rein bohren, um Staunässe zu vermeiden.
2. Schotter.
Als Drainageschicht unten im Pflanzgefäß macht sich Schotter ganz gut. Den gibt´s aller Wahrscheinlichkeit nach in Kleinmengen direkt aus dem Bachbett des örtlichen Fließgewässers.
3. Vlies.
Um eine funktionstüchtige Drainageschicht zu erhalten und die Erde beim Gießen nicht aus dem Topf zu spülen, eignet sich zwischen Schotter und Erde noch ein Vlies. Dazu kannst gut auf einer Baustelle nach einem Stück Vlies aus dem Abfall fragen.
4. Kompost und Erde.
Mache dir deine nährstoffreiche Erde selber indem du ein großes Pflanzgefäß mit ein paar Würmern nach und nach mit organischen Materialen füllst oder eine Wurmkiste nutzt. Du wirst sehen, das klappt wunderbar. Zu Beginn wird einmal eine größere Menge an Material gebraucht. Nutze für den Kauf von Erde direkt deine Pflanzgefäße oder nimm deine Säcke zum Produzenten mit. Solltest du Erde im Sack kaufen, nutze diesen Sack gleich als Pflanzgefäß.
5. Werkzeug.
Für den Garten am Balkon benötigst du vor allem deine Hände. Vielleicht ein kleines, vorhandenes Geschirr zum Erde schöpfen oder ein kleines Schäufelchen. Die Sandspielsachen der Kinder lassen sich dazu ganz gut nutzen. Falls du dir ein Werkzeug zulegst, kaufe dir ein hochwertiges, langlebiges Teil aus Eisen/Holz und unterstütze den kleinen, regionalen Händler.
6. Beschriftungselemente.
Zur Beschriftung von (Jung-)Pflanzen eigenen sich hervorragend Holzreste, Scherben oder einfach Hölzchen, die sich beim Spaziergang im Wald finden lassen.
7. Rankhilfen und -gerüste.
Nicht umsonst heißt es, dass in jedem Garten eine Haselnuss Platz finden sollte. Das Holz der Haselnuss oder auch der Weide eignet sich nämlich ausgezeichnet, um Rankhilfen für die eine oder andere kletternde Pflanze zu schaffen.
8. Saatgut.
Gewinne dein Saatgut selber indem du Pflanzen(teile) ausblühen lässt oder nutze Saatgutbörsen um Saatgut zu tauschen. Solltest du Saatgut kaufen, setze auf biologische (demeter) Qualität. Achte auf samenfestes Saatgut.
9. Pflanzen.
Für das Ziehen von Jungpflanzen versuche es mit unten und seitlich eingeschnittenen Eierkartons oder leeren Klorollen. Nutze vorhandene, gesammelte Pflanztöpfchen. Oder frage in deinem Bekanntenkreis rum, um zu solchen Töpfchen zu kommen. Am einfachsten geht´s natürlich gleich direkt in das Pflanzgefäß selbst gesät sofern in der Wohnung so viel Platz für ein paar Wochen ist. Nutze zudem Pflanzentauschbörsen oder frage Nachbarn und Bekannten nach (meist will irgendwer ein Stück Grün loswerden), um an Jungpflanzen zu kommen. Beim Kauf achte auf biologische Qualität. Achte auf die Samenfestigkeit, die Mehrjährigkeit und Winterhärte bei den Pflanzen. Gebe heimischen, robusten Sorten den Vorzug. Und sorge für Vielfalt im Garten. Setze auf Bio-Setzlinge aus Pflanzpresstöpfchen direkt vom Produzenten. Sprich: Du erhältst die Pflanze in gepresster Erde ohne Verpackung. Solltest du Jungpflanzen im Plastiktöpfchen kaufen, nutze diese für die Jungpflanzenzucht im nächsten Jahr, bringe sie dem regionalen Gärtner zurück, verschenke sie an ambitionierte Hobbygärtner*innen/Kinderbetreuungseinrichtungen oder verschenke in diesem Töpfchen ein anderes Pflänzchen.
10. Wasser.
Für das Gießen von Pflanzen in der Wohnung, am Fensterbrett oder Balkon eignet sich ausgezeichnet das Auffangen des täglichen Wassers, dass wir benötigen um beispielsweise Gemüse zu waschen, kurz mal die Hände oder ein Geschirr abzuspülen. Hierzu lässt sich ganz einfach eine größere Schüssel oder Wanne ins Waschbecken stellen. Beim Haus mit Garten(anteil) kann das Regenwasser oder selbiges Wasser aus der Dachrinne aufgefangen und zum Gießen verwendet werden. Oder vielleicht besteht sogar die Möglichkeit einen eigenen Brunnen zu schlagen. Wenn wir Pflanzen im Freiland überhaupt nicht oder nur in Dürrezeiten gießen, werden sie sich ein tiefer gehendes Wurzelwerk zulegen. Ein Gießen ist so im Freiland oft gar nicht nötig.
11. Düngung.
Mit einem guten Kompost wirst du nicht (viel) düngen müssen. Als grünen Dünger kannst du dir selbst Jauche / Pflanzentee aus Brennnesseln, Schachtelhalm und co. herstellen, die Eierschalen, Kaffeesatz und Asche sammeln (und zerkleinert) in den Topf, das Beet geben. Vielleicht nicht grad am Balkon, aber auf Terrasse und in Garten kannst du dir beim nächst gelegenen Pferdehalter etwas an Pferdemist als natürlicher Dünger holen. Natürlich ergeben auch unsere eigenen Exkremente aus der Komposttoilette nach zwei Jahren ausgezeichneten Humus. Das dann nach dem Selbstversuch und ein paar Jahren an Erfahrung.
12. Pflege.
Belasse unschöne Pflanzteile an der Pflanze oder im Pflanzgefäß / Beet und nutze vorab genannte organische Abfälle, um weiterhin Humus direkt im Topf aufzubauen. Arbeite das einfach unter. So benötigst du nicht jährlich wieder und wieder Erde. Überlege dir zudem vorab wie viel an Zeit du für das Projekt Garten investieren möchtest. Berücksichtige das bei der Pflanzenauswahl. Frischgemüse (Salat, Radieschen) ist zum Beispiel arbeitsintensiver als wenn du auf Lagergemüse (Kartoffeln, Rote Beete) oder mehrjährige Sträucher setzt.
13. Ernte.
Eine laufende Ernte deiner Kräutern und deinem Gemüse regt das Wachstum vieler Pflanzen an. Re-Growing ist zudem gerade hip. Nimm einzelne Blätter vom Salat oder lass den Strunk beim Ernten (regrowing) stehen. Du wirst sehen, der Salat wächst von selber wieder nach und du kannst nochmals davon ernten. Schnittlauch kannst du vier bis sechs Mal im Jahr ernten. Kräuter wachsen nach, wenn du die frischen (nicht holzigen) Triebe erntest. Esse die Blüten der Pflanzen mit. Halte in diesem Falle einfach ein Messer in der Nähe des Gartens bereit oder nasche Dies und Das direkt von der Pflanze.
Zero Waste Gardening: Rezept
Um zurück zu kommen auf die anfänglich erwähnten Tomaten ...
... genieße im Sommer die erste Caprese mit reifen Tomaten, Büffelmozzarella aus der Region und Basilikum vom Fensterbrett.
Dafür musst du lediglich
Lass es dir schmecken! Genieße DAS Ergebnis DEINES Selbstversuches.
... genieße im Sommer die erste Caprese mit reifen Tomaten, Büffelmozzarella aus der Region und Basilikum vom Fensterbrett.
Dafür musst du lediglich
- Tomaten in Scheiben schneiden oder Cocktailtomaten halbieren.
- Mozzarella in (halbe) Scheiben schneiden.
- Auf einem Teller abwechselnd Tomaten mit Mozzarella anrichten.
- Mit Salz und grobem Pfeffer würzen.
- Frische, zerzupfte oder ganze Basilikumblätter als Topping.
- Mit hochwertigem Bio-Öl (Olive) und braunen Weinessig (Balsamico) beträufeln.
Lass es dir schmecken! Genieße DAS Ergebnis DEINES Selbstversuches.
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