Zero Waste Nestbau – was braucht man wirklich für ein Kind
Bei jeder Frau ist der Nestbautrieb etwas anderes ausgebildet, die einen bügeln alle kleinen Bodies und Söckchen. Die anderen werden bei jedem süßen Body schwach und kaufen alles ein, was mit Babies zu tun hat. Bei manchen artet es auch in extremes Ausmisten aus, um so richtig Platz für das Baby zu machen und sich von allem Unnötigen zu befreien. Annemarie von Ein Jahr im Glas teilt mit uns in diesem Gastblogbeitrag, wie sie sich auf ihr Kind vorbereitet.
Wie soll das überhaupt gehen?
Aber wie machst du das dann mit Kind? Willst du wirklich Stoffwindeln verwenden?
Was, es gibt waschbare Stilleinlagen?
Fragen um Fragen werden mir immer wieder zu dem Thema Zero Waste und Baby gestellt – und natürlich bin ich (noch) keine Expertin, denn das ist mein erstes Kind und wird in Sachen Zero Waste ganz bestimmt noch Herausforderungen mit sich bringen. Trotzdem habe ich es bis jetzt geschafft, alles was ich (und erfahrene Mütter und Väter) für den Beginn eines Lebens notwendig finden, ohne Verpackungen und Müll vorzubereiten.
Es gibt so schöne gebrauchte Babysachen
Gerade bei Babysachen, die man ein paar Wochen bzw. Monate verwendet und dann ungenützt in einer Ecke, Kiste oder im Keller stehen finde ich es nicht notwenig, Neues einzukaufen.
Angefangen beim Kinderwagen, den ich meiner Schwester abkaufen konnte hat das Second Hand Shopping noch kein Ende genommen. Ob Gitterbett, Kleidung, Windeln, Badethermometer, Badewanne oder Stilleinlagen – bis jetzt habe ich alles Second Hand ergattern können. Diverse Second Hand Läden gibt es in der Stadt, ansonsten ist willhaben.at eine wahre Fundgrube an schönem Gebrauchten. |
Und vielleicht haben sogar Freunde und Verwandte noch das eine oder andere zu Hause, das sie liebend gerne weitergeben würden.
Wickeln mit waschbaren Alternativen
''Du willst dir das wirklich antun? Ich habs probiert, aber es ist einfach zu viel Arbeit!''
Ach, wie oft habe ich diesen Satz schon gehört. Und doch gibt es immer wieder Mütter und Väter die es schaffen, also warum auch nicht wir? Ich bin mir sicher, dass es mehr Arbeit ist als mit Wegwerfwindeln zu wickeln – aber gleichzeitig bin ich davon überzeugt, dass man das, was man wirklich möchte, auch schaffen kann. Und wir wollen wirklich keinen Müll produzieren, wollen es wirklich versuchen (hier mein Post zu Stoffwindeln). Aber nicht nur Stoffwindeln sind ein Muss für mich, sondern auch waschbare Feuchttücher.
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Alte Tücher gut zusammengeschnitten oder eigens dafür gekaufte – es ist nicht viel mehr Aufwand und erspart aber wieder eine Menge Müll. Es gibt im Internet verschiedenste Rezepte, wie man die selbst herstellen kann um sie auch für Unterwegs gebrauchen zu können. Kokosöl und Wasser sind die einfachste Methode.
Verpackungsfreie Babynahrung
Ich habe fest vor zu stillen – ob mein Körper dazu in der Lage ist wird sich noch zeigen. Stillen ist immer ein heikles Thema, weil es Frauen gibt die es versuchen bei denen es aber aus physischen Gründen nicht funktioniert, und natürlich weil es Frauen gibt die lieber auf das Fläschchen zurückgreifen. Da möchte ich gleich sagen: jeder wie er kann und mag. Ich hoffe, dass ich es schaffen werde und habe mir somit kein Arsenal an Flaschen angelegt. Die Milchpumpe habe ich Second Hand besorgt – sie ist natürlich aus Plastik, aber man kann nicht alles ohne bekommen. Und auch Stilleinlagen gibt es aus Stoff, also waschbar und wiederverwendbar.
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Meine Schwester hatte noch einige übrig und die anderen konnte ich fast wie neu gebraucht ergattern. Für den Notfall habe ich mir trotzdem ein Fläschchen zugelegt. Ob nun weil ich nicht stillen werde können, für die abgepumpte Milch oder für Wasser und Tee – ein bisschen vorbereitet bin ich trotzdem gerne. Weil ich aber natürlich wo es geht auf Plastik verzichten möchte, habe ich meine bei Klean Kanteen besorgt, die stellen sogar Babyflaschen aus Edelstahl her.
Sobald unser Kind anfängt selbst zu essen haben wir vor ihm oder ihr das zu geben, was wir auch essen. Ob nun püriert oder ganz weich gekocht – das werden wir noch sehen. Von dem her werden wir auch auf Gläschennahrung und spezielle Babynahrungszubereiter verzichten.
Sobald unser Kind anfängt selbst zu essen haben wir vor ihm oder ihr das zu geben, was wir auch essen. Ob nun püriert oder ganz weich gekocht – das werden wir noch sehen. Von dem her werden wir auch auf Gläschennahrung und spezielle Babynahrungszubereiter verzichten.
Kinderzimmer?!
Wir haben für unser Glückskind kein Kinderzimmer eingerichtet. Erstens wäre es am anderen Ende der Wohnung und somit viel zu weit weg, zweitens glaube ich nicht, dass so ein kleiner Mensch schon ein eigenes Zimmer braucht. Anfangs wird es ohnehin noch mit uns im Zimmer schlafen, und auch sonst wird es die ersten paar Lebensjahre immer an unserer Seite sein und kaum alleine wo spielen – und das kann es dann genauso gut im Wohnbereich. Mit dem Verzicht auf ein Kinderzimmer kommt auch automatisch einher, dass auf diverse Dekorationsmittel verzichtet wird. So süß die Bilder, Stofftiere, Teppiche und co. auch sein mögen – sie sind nicht notwendig.
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Minimalismus Glückskind
So wie bei vielen Dingen die mit Zero Waste zu tun haben Minimalismus mitspielt, ist das für mich auch im Nestbau der Fall. Natürlich will jede werdende Mutter und jeder werdende Vater so gut wie möglich auf die aufregende, neue Zeit vorbereitet sein, liest nach und fragt Bekannte und Freunde, was nicht alles zu besorgen ist und gebraucht wird – und das ist gut so. Aber trotzdem stelle ich mir immer wieder die Frage: Brauche ich das wirklich? Braucht mein Kind das wirklich? Wollen wir es erstmal ohne probieren und dann weitersehen?
So haben wir gewisse Dinge nicht vorbereitet, weil wir nicht glauben, dass sie notwendig sind, auch wenn uns manchmal Freunde tief ins Gewissen geredet haben – aber jeder Mensch ist anders und nicht jeder braucht oder hat Nutzen für das Gleiche. Kein Kinderzimmer, kein Wickeltisch, kein Babyaufsatz für den Tripp Trapp – nur so viel Gewand wie wir denken das notwenig ist. Kein Babyphone oder Fläschchenerwärmer sowie Püreezubereiter. Wir möchten es gerne langsam angehen – und wenn wir merken, dass doch etwas fehlt, dann haben wir zum Glück die Möglichkeit es ganz schnell und unkompliziert zu besorgen.
So haben wir gewisse Dinge nicht vorbereitet, weil wir nicht glauben, dass sie notwendig sind, auch wenn uns manchmal Freunde tief ins Gewissen geredet haben – aber jeder Mensch ist anders und nicht jeder braucht oder hat Nutzen für das Gleiche. Kein Kinderzimmer, kein Wickeltisch, kein Babyaufsatz für den Tripp Trapp – nur so viel Gewand wie wir denken das notwenig ist. Kein Babyphone oder Fläschchenerwärmer sowie Püreezubereiter. Wir möchten es gerne langsam angehen – und wenn wir merken, dass doch etwas fehlt, dann haben wir zum Glück die Möglichkeit es ganz schnell und unkompliziert zu besorgen.
Wir fühlen uns bestens vorbereitet!
Es kommt ein kleiner neuer Mensch zu uns. Ein kleines Bündel Glück und Freude, das noch nicht viel mehr braucht als Nahrung, Kleidung und einen Platz zum Schlafen (und natürlich all die Liebe – aber die ist zum Glück kostenlos und muss nicht eingekauft oder vorbereitet werden). Wir gehen es langsam an, denn wir haben noch keine Erfahrung mit eigenen Kindern – haben deshalb noch nicht für das ganz nächste Jahr ausgesorgt und fühlen und trotzdem gut
genug vorbereitet.
Es ist vorallem die Vorfreude und Aufregung die wir genießen, und das kann man auch ohne
jedes kleinste Detail ausgearbeitet und überdacht zu haben. Wir werden mit dem Kind
gemeinsam wachsen, als Menschen, als Eltern und als Leute, die Zero Waste leben – dann halt
mit Kind.
Eure A.M.
genug vorbereitet.
Es ist vorallem die Vorfreude und Aufregung die wir genießen, und das kann man auch ohne
jedes kleinste Detail ausgearbeitet und überdacht zu haben. Wir werden mit dem Kind
gemeinsam wachsen, als Menschen, als Eltern und als Leute, die Zero Waste leben – dann halt
mit Kind.
Eure A.M.
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