Zero Waste im Urlaub

Wenn man zuhause einmal von Kopf bis Fuß auf Zero Waste umgestellt hat, dann gelingt es einem im Alltag ganz gut keinen oder wenig Müll einzukaufen. Aber wenn man mit begrenzten Gepäck neue Orte erkunden möchte, dann kann es zu einer großen Prüfung oder Rückschlag in Sachen Zero Waste werden. Verena erzählt hier in diesem Gastblog welche Dinge unbedingt in den Koffer sollten, um gut vorbereitet zu sein und dass Recherche vorab viel Müll spart. 

Wenns zuhause geht, geht es überall?

Mittlerweile ist Mülltrennen im Alltag bei mir kein Thema mehr und auch Müll im gewohnten Tagesablauf zu reduzieren klappt schon ganz gut, aber es ist Sommer – der Urlaub steht vor der Türe und ich will meine guten Zero Waste Gewohnheit nicht zuhause zurücklassen. Wird mir die Müllvermeidung auch im Urlaub gelingen? Kann das überhaupt funktionieren?

Ein guter Plan ist die halbe Miete

Ein gelungener Zero Waste Urlaub fängt mit einer durchdachten Planung an. Wohin soll es gehen? Welches Transportmittel wähle ich? Es muss nicht immer der Fernurlaub nach Thailand mit dem Flugzeug sein. Man kann sich auch für eine Fahrradtour entscheiden und so auf den CO2-Ausstoß verzichten und das "berradelte" Land von einer ganz anderen Perspektive kennenlernen. In Österreich gibt es viele schön ausgebaute Radstrecken, die bis Slowenien oder Italien ans Meer führen. Natürlich ist Fahrradfahren nicht jedermanns Sache, doch wer sich in seiner Freizeit gerne bewegt der könnte auch eine der vielen wunderbare Wanderrouten genießen. Wenn ich mich für ein Reiseziel entschieden habe, schaue ich gleich mal nach, ob es dort einen Zero Waste Shop gibt oder einen Bioladen und ob meine Unterkunft in der Nähe eines Markts liegt. 

Was mache ich, wenn ich kein Trinkwasser habe?

Je nach dem welches Land bereist wird, ist nicht immer Trinkwasserqualität vorhanden. Auf jeden Fall nehme ich meine Trinkflasche mit, denn auch wenn man das Wasser nicht trinken sollte, abgekocht als Tee geht immer.

Es gibt auch im Autarkieshop von Wohnwagon und in anderen Outdoorgeschäften Wasseraufbereitungsstäbe zu kaufen, mit denen du alles Schlechte aus dem Wasser herausfilterst. 

Seife und Kokusnussöl sind alles, was du brauchst

Für die tägliche Hygiene eignet sich optimal eine Haarseife, mit welcher man sich die Haare und Körper waschen kann. Außerdem ist sie auch leicht, kann sogar ins Handgepäck im Flugzeug mitgenommen werden.  Kokosöl ist ein Zero Waste Allrounder. Sogar als Sonnenschutz (Achtung: nur SF 6) verwenden es manche. Kokosöl mit einem feuchten Tuch kombiniert, ist das beste Abschmickmittel. Und funktioniert auch sparsam verwendet als Gesichts- und Körpercreme. Und wenn du campen bist, kannst du es auch gleich zum Kochen verwenden.  Kokosöl gemischt mit Natron ist auch eine super Reisezahnpasta. (Achtung bei Flugreisen ist es vielleicht verdächtig mit weißen Pulver durch den Security Check zu gehen). Bei Kokosöl gibt es noch zu bedenken, dass es ab 24 Grad flüssig ist und die Gefahr besteht, dass es sich in deinem Koffer ergießt. 

Mit diesem Zero Waste Allrounderkit bist du für die meisten Situationen gerüstet

Für den kleinen Hunger zwischendurch kann man schon im Heimatland vorsorgen und sich Nüsse und Trockenfrüchte im verpackungsfreien Supermarkt besorgen, bzw. vor Ort frische Früchte und unverpacktes Gemüse besorgen am Markt oder bei einem Bauer. Um die Jause immer griffbereit zu haben, nimmt man am besten wieder verwendbare Behälter mit oder eine Bienenwachsfolie, die Aluminiumfolie ersetzt. Auf keinen Fall zu Hause gelassen werden sollte eine Stofftasche und ein Stofftaschentuch. Damit bist du für Spontaneinkäufe gerüstet und kannst ohne extrem beladen zu sein, auf das oft im Urlaub angebotene Plastiksackerl verzichten. Ein Stofftaschentuch ist gut bei einer Sommergrippe gut, sondern ist vielerort einsetzbar, wie zum Beispiel als Tellerersatz oder zum Einwickeln von einem Jausenbrot, Nüssen oder wildwachsenden oder am Markt gekauften Früchten. Zusätzlich empfiehlt es sich auch eine Stahldose oder etwas ähnliches (Tupperware, Gurkenglas oder Weckglas) mitzuhaben. In das kannst du deinen Coffee-To-Go füllen, wie auch Oliven, Schafskäse oder auch ein Eis. 
Und last, but not least eine Wasserflasche. In der kann man nicht nur Wasser mitbringen, wie wärs mal mit einem Cocktail oder einen Weißen Spritzer, den du am Strand, am See im Sonnenuntergang genießt? Gleich zum Einpacken nocheinmal die Liste :-)
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• Trinkflasche
• Stofftuch
• Einkaufssackerl
• Schraub- oder Weckglas

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In diesem Sinne wünsche ich einen müllfreien, erholsamen Urlaub!

Über die Gastautorin: 

Verena Bidner, in Kärnten geboren, studierte Kultur- und Sozialanthropologie in Wien, lebt in Graz. Interessiert sich für ferne Länder und Kulturen,  Zero Waste und Körperkunst.