Zero Waste Pilotaktion in Gratwein-Straßengel
Wie sich die erste österreichische Gemeinde an Zero Waste herantastete
Im Zero Waste Europe Netzwerk gibt es schon über 400 Städte und Gemeinden, die sich dem Zero Waste Masterplan verschrieben haben. Zero Waste Gemeinde zu werden bedeutet nicht, keinen Restmüll mehr zu haben, aber es ist ein klares Bekenntnis, darauf hinzuarbeiten, Restmüllmengen zu reduzieren, Recyclingraten zu erhöhen und – für Österreich wesentlich und sehr kontroversiell – aus der Müllverbrennung auszusteigen.
Zero Waste Pilotprojekt in Gratwein-Straßengel
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Das Klimaschutzteam der Gemeinde Gratwein-Straßengel mit der Zero Waste Austria Botschafterin Evelyn Rath hat sich für das Jahr 2018 zum Ziel gesetzt, Zero Waste in der Gemeinde bekanntzumachen und mit UnternehmerInnen Zero Waste Maßnahmen zu treffen, die umgesetzt und auch den KundInnen kommuniziert werden.
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So funktionierte das Projekt
Nach einem Aufruf in der Kleinen Zeitung meldeten sich einige Unternehmer*innen, bei dem einjährigen Pilot-Projekt Zero Waste Gratwein-Straßengel mitzumachen. In einem Treffen mit dem Klimaschutzteam wurden gemeinsam mit den Unternehmer*innen Ziele und Maßnahmen gesetzt.
Ziel war es, durch die Kooperation mit den örtlichen Betrieben in den unterschiedlichsten Branchen das Müllvermeidungspotenzial der Gemeinde mit vielen kleinen Maßnahmen auszuschöpfen. Wirtschaftlich sollten teilnehmende Unternehmen keinen größeren strukturellen oder finanziellen Aufwand haben, sondern vielmehr durch ein Umdenken und der Wandlung zu einem nachhaltigen Betrieb von der Pionierfunktion profitieren und zusätzlich durch Kosteneinsparungen aufgrund geringerer Abfallentsorgungskosten einen Wettbewerbsvorteil erhalten.
Die Realisierung des ambitionierten Vorhabens erfolgte jedoch nicht nur auf der unternehmerischen Ebene: So wurden die Gemeindebürger*innen durch unterschiedlichste Veranstaltungen über das Thema informiert und erhielten Tipps zur praktischen Umsetzung.
Das waren z. B. Nähtreffen oder Tauschveranstaltungen, Workshops zum Thema Kompostieren oder Klimakochkurse, um der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Mutter-Kind-Spielegruppen fand unter dem Motto „Müllfreie Kindheit“ eine spannende Veranstaltungsreihe statt, um jungen Eltern einen Einblick zu geben, wie eine Zero Waste Kindheit aussehen kann.
Das waren z. B. Nähtreffen oder Tauschveranstaltungen, Workshops zum Thema Kompostieren oder Klimakochkurse, um der Lebensmittelverschwendung den Kampf anzusagen. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Mutter-Kind-Spielegruppen fand unter dem Motto „Müllfreie Kindheit“ eine spannende Veranstaltungsreihe statt, um jungen Eltern einen Einblick zu geben, wie eine Zero Waste Kindheit aussehen kann.
Kund*innen konnten am Zero Waste Austria Logo erkennen, dass ein Unternehmen daran arbeitete, Schritte zu Zero Waste umzusetzen. In der Facebookgruppe Zero Waste Gratwein-Strassengel wurden alle Veranstaltungen und Neuerungen regelmäßig gepostet.
Was konnte das Projekt leisten?
Die Erfolge des Pilogprojekts bestätigten, dass Zero Waste in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen umsetzbar ist.
Wer hat mitgemacht?
Es beteiligen sich zwei Nahversorger, drei Apotheken, zwei Schneidereien, ein Restaurant, zwei Blumengeschäfte und eine Tischlerei an unserem Projekt.
Welche Maßnahmen wurden neu eingeführt?
Die Maßnahmen wurden individuell erarbeitet, denn jeder Betrieb hatte eigene Schwerpunkte und Möglichkeiten. Bei einigen ging es darum, ihr ohnehin schon reichhaltiges unverpacktes Angebot, welches bislang wenig genutzt wurde, stärker in den Fokus zu rücken und zu erweitern. Bei anderen Betrieben bewirkten kleine psychologische Tricks verblüffende Resultate: So nahm ein Blumenhändler seine Zellophanfolien bewusst aus dem Blickfeld der Kund*innen und reduzierte die Nachfrage nach Zellophan um 40 %. Die Schneidereien riefen in Erinnerung, dass das Reparieren, Ändern und Upcyceln von Textilien eine wertige Alternative zum Neukauf darstellen. Der Gastronomiebetrieb bot neben unterschiedlichen Portionsgrößen die Möglichkeit zur Mitnahme im eigenen Behältnis, und die Idee von Pfand-Tragebehältnissen setzte sich allgemein immer mehr durch.
Eine große Herausforderung war der Bereich Bau und Handwerk, in dem besonders große Abfallmengen anfallen und der ein entsprechendes Einsparungspotential birgt. Hier lag der Schwerpunkt auf der Etablierung von Kreislaufwirtschaft im kleinen Rahmen.
Das Projekt wurde von der UnternehmerInnenschaft sehr positiv aufgenommen und zog die Aufmerksamkeit der Medien über die Ortsgrenzen hinaus an. Es zeigte sich, dass Zero Waste einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der klein- und mittelständischen Unternehmen leisten kann.
Wer hat mitgemacht?
Es beteiligen sich zwei Nahversorger, drei Apotheken, zwei Schneidereien, ein Restaurant, zwei Blumengeschäfte und eine Tischlerei an unserem Projekt.
Welche Maßnahmen wurden neu eingeführt?
Die Maßnahmen wurden individuell erarbeitet, denn jeder Betrieb hatte eigene Schwerpunkte und Möglichkeiten. Bei einigen ging es darum, ihr ohnehin schon reichhaltiges unverpacktes Angebot, welches bislang wenig genutzt wurde, stärker in den Fokus zu rücken und zu erweitern. Bei anderen Betrieben bewirkten kleine psychologische Tricks verblüffende Resultate: So nahm ein Blumenhändler seine Zellophanfolien bewusst aus dem Blickfeld der Kund*innen und reduzierte die Nachfrage nach Zellophan um 40 %. Die Schneidereien riefen in Erinnerung, dass das Reparieren, Ändern und Upcyceln von Textilien eine wertige Alternative zum Neukauf darstellen. Der Gastronomiebetrieb bot neben unterschiedlichen Portionsgrößen die Möglichkeit zur Mitnahme im eigenen Behältnis, und die Idee von Pfand-Tragebehältnissen setzte sich allgemein immer mehr durch.
Eine große Herausforderung war der Bereich Bau und Handwerk, in dem besonders große Abfallmengen anfallen und der ein entsprechendes Einsparungspotential birgt. Hier lag der Schwerpunkt auf der Etablierung von Kreislaufwirtschaft im kleinen Rahmen.
Das Projekt wurde von der UnternehmerInnenschaft sehr positiv aufgenommen und zog die Aufmerksamkeit der Medien über die Ortsgrenzen hinaus an. Es zeigte sich, dass Zero Waste einen wertvollen Beitrag zur Stärkung der klein- und mittelständischen Unternehmen leisten kann.
Das tolle Team des Zero Waste Pilotprojektes Gratwein-Strassengel
Merle Weber agierte als offizielle Klimaschutz-beauftrage der Gemeinde Gratwein-Straßengel, die in dieser Funktion ein Team aus engagierten Bürger*innen zusammenstellte. Das Team beschäftigte sich mit den unterschiedlichsten Aspekten des Klimaschutzes, wobei jedes Mitglied seinen Schwerpunkt betreute. Zero Waste Austria Botschafterin Evelyn Rath hatte das Thema Zero Waste, bei dem sie vom restlichen Team intensiv unterstützt wurde.
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