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Zum 3. Mal bereits kamen am 13.01.2016 Zero Waste Interessierte zusammen um über Zero Waste Initiativen zu erfahren, zu diskutieren und zu netzwerken. Dieses Mal fand das Zero Waste Austria Meetup im ersten Zero Waste Geschäft Österreichs, Lunzer´s Massgreisslerei statt. Mit über 40 TeilnehmerInnen, interessanten Vorträgen und Diskussionen war es eine sehr gelungene Veranstaltung.
Vorträge!
Wie bei allen Zero Waste Austria Meetups, soll es immer ein gutes Mass an interessanten Inputs von Experten, genug Zeit für Fragen und Diskussionen und anschliessendes Netzwerken geben.
Manuel Marinelli: Project Manaia
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Der erste "Vortrag" war dieser Ted-Talk von Manuel Marinelli, Meeresbiologe aus Österreich, der nicht persönlich am Meetup teilnehmen konnte, da er gerade in Thailand forscht um eine der letzten intakten Meeresabschnitte zu beschützen. Als Österreicher, der die meiste Zeit des Jahres am Meer verbringt, sieht er die Auswirkungen unseres übermäßigen Plastikkonsums, wenn er plastikverwüstete Strände besucht, die weit ab jeglicher Zivilisation sind. Im Meer gibt es bereits mehr Plastik als Plankton. Alarmiernde Fakten, aber es ist noch nicht zu spät, noch ist nicht alles zustört. Sieh hier den gesamten TED-Talk über die Lebensmittelverschwendung, die im Meer betrieben wird und die Auswirkungen unseres Waste-Lebens.
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Lies auf der Website von Manuels Project Manaia mehr über seine Mission und wenn du auch findest, dass er und sein Team wertvolle Arbeit leistet, unterstützt ihn doch auch mit einem finanziellen Beitrag. Denn Forschung ist teuer.
Andrea Lunzer: Lunzer`s Massgreisslerei
Zweite auf der "Bühne" war Andrea Lunzer, Gründerin des ersten Zero Waste Laden in Österreich. Seit 2 Jahren betreibt sie Lunzers Mass-Greisslerei in unmittelbarer Nähe vom Wiener Praterstern. Bei ihr kann man losen Kaffee, Müsli, Öl, Essig, Reinigungsmittel, Mehl, Getreide und vieles mehr nach Mass kaufen. All das kann man in selbstmitgebrachte Behälter füllen oder Glasgläser erstehen oder es in Papiersäcken abfüllen.
Andrea wuchs auf einem Biobauernhof, der auch ein Lieferant der Massgreisslerei ist, auf. Nach ihrem Studium in Marketing und Nachhaltigkeit arbeitete sie für die Biomarken der großen Supermärkte. Sie merkte was für eine Wirtschaft hinter all der Verpackung stand und wollte diese zuerst revolutionieren. Doch die innovativen Ideen von Andrea wurden nicht mit offenen Armen aufgenommen und sie verstand, wenn sie was ändern wollte, dann musste sie es selber in die Hand nehmen und vorleben. Und das tut sie wahrlich!
Franz Seher: Gründer von Holis Market Linz
Dank der Technik konnte Franz Seher, Gründer des ganzheitlichen Zero Waste Supermarkts Holis Market in Linz via Skype mit uns seine Erfahrungen der ersten Monate Holis teilen.
Die wichtigsten Take-aways von 4 monaten holis:
1. Das Implementieren des Zero Waste Konzepts war leichter als gedacht, man muss sich nur was überlegen. :-) Der viel schwere hängt mit der Führung des Supermarkts zusammen.
2. KonsumentInnen sind sehr an fixe Preise für ein Produkt gewöhnt. Die Möglichkeit sich die Menge und somit den Preis selbst auszusuchen, überfordert und verunsichert viele KonsumentInnen. Fazit: Sie bieten mehr vorgefüllte Mengen an.
3. KundInnenwünsche sind endlos. Es ist schwer alle zu erfüllen und seinen Vorsätzen treu zu bleiben. (zu Beginn wollten sie keine Non-Food-Produkte)
4. Kommunikation ist essentiell für die Kaufentscheidung, besonders im Fall von Produkten, die teurer sind als vergleichbare Produkte woanders
2. KonsumentInnen sind sehr an fixe Preise für ein Produkt gewöhnt. Die Möglichkeit sich die Menge und somit den Preis selbst auszusuchen, überfordert und verunsichert viele KonsumentInnen. Fazit: Sie bieten mehr vorgefüllte Mengen an.
3. KundInnenwünsche sind endlos. Es ist schwer alle zu erfüllen und seinen Vorsätzen treu zu bleiben. (zu Beginn wollten sie keine Non-Food-Produkte)
4. Kommunikation ist essentiell für die Kaufentscheidung, besonders im Fall von Produkten, die teurer sind als vergleichbare Produkte woanders
Diskussion mit Andrea und Franz:
Frage: Ist es schwierig Lieferanten zu finden?
Nein, für beide ist es nicht sehr schwierig Lieferanten zu finden. Bei Pestos, Sugos, Marmeladen gibt es kein allgemeines Pfandsystem. Manche Lieferanten sind froh, nicht alles verpacken zu müssen, da kleinere Betriebe dies händisch machen, kostet es sie viel Arbeitszeit und auch Material. Das spart ihnen Geld und das können sie auch an KonsumentInnen weitergeben. Manchmal kostet die Verpackung mehr als das Produkt.
Frage: Was sind die meist-gekauften Produkte?
Beide sind sich einig, dass Müsli ein Bestseller ist. Andrea verkauft viel Brot, Milchprodukte und es frisches Obst und Gemüse sind "sexy" und ein Must-Have im Bioladen. Im Holis gehen sehr gut spezielle Getränke, wie ausgefallene Biere und andere "Hipster"-Getränke.
Frage: Wie funktioniert es mit den Behältern?
In Lunzer´s Massgreisslerei kann man seine eigenen Behälter mitbringen, diese werden an der Kassa gewogen und dann beliebig befüllt. Man kann auch Glasbehälter im Geschäft kaufen, oder alternativ die Waren in Papiersackerl abfüllen.
Bei Holis gibt es ein Glasbehälter-Pfandsystem. Um 1 EUR nimmt man die Behälter mit und bringt sie wieder beim nächsten oder übernächsten Einkauf mit. Es gibt keinen Bedarf für Mehrwegsackerl zum Heimbringen der Ware, beinahe alle KundInnen bringen ihre eigenen Einkaufskörbe. Wenn nicht, gibt es Papiersackerl.
Frage: Wie Zero Waste ist die Transportverpackung?
Holis verwendet für die Flüssigkeiten ein eigenes Fasssystem. Dieses wird vom Produzent befüllt und ist somit 100% Zero Waste. Auch für andere Produkte werden Mehrfachboxen verwendet, die zwischen Händler und Produzent zirkulieren. Manche Produkte kommen in großen Papierbehältern, was zwar Verpackungsmüll verursacht, aber um vieles weniger als bei Kleinabpackungen.
Nein, für beide ist es nicht sehr schwierig Lieferanten zu finden. Bei Pestos, Sugos, Marmeladen gibt es kein allgemeines Pfandsystem. Manche Lieferanten sind froh, nicht alles verpacken zu müssen, da kleinere Betriebe dies händisch machen, kostet es sie viel Arbeitszeit und auch Material. Das spart ihnen Geld und das können sie auch an KonsumentInnen weitergeben. Manchmal kostet die Verpackung mehr als das Produkt.
Frage: Was sind die meist-gekauften Produkte?
Beide sind sich einig, dass Müsli ein Bestseller ist. Andrea verkauft viel Brot, Milchprodukte und es frisches Obst und Gemüse sind "sexy" und ein Must-Have im Bioladen. Im Holis gehen sehr gut spezielle Getränke, wie ausgefallene Biere und andere "Hipster"-Getränke.
Frage: Wie funktioniert es mit den Behältern?
In Lunzer´s Massgreisslerei kann man seine eigenen Behälter mitbringen, diese werden an der Kassa gewogen und dann beliebig befüllt. Man kann auch Glasbehälter im Geschäft kaufen, oder alternativ die Waren in Papiersackerl abfüllen.
Bei Holis gibt es ein Glasbehälter-Pfandsystem. Um 1 EUR nimmt man die Behälter mit und bringt sie wieder beim nächsten oder übernächsten Einkauf mit. Es gibt keinen Bedarf für Mehrwegsackerl zum Heimbringen der Ware, beinahe alle KundInnen bringen ihre eigenen Einkaufskörbe. Wenn nicht, gibt es Papiersackerl.
Frage: Wie Zero Waste ist die Transportverpackung?
Holis verwendet für die Flüssigkeiten ein eigenes Fasssystem. Dieses wird vom Produzent befüllt und ist somit 100% Zero Waste. Auch für andere Produkte werden Mehrfachboxen verwendet, die zwischen Händler und Produzent zirkulieren. Manche Produkte kommen in großen Papierbehältern, was zwar Verpackungsmüll verursacht, aber um vieles weniger als bei Kleinabpackungen.
Nach der kurzen Pause, die gleich von einigen zum Zero Waste Einkauf genützt wurde ging es weiter mit der Vorstellung des Zero Waste Austria Teams, dass sich nach dem Aufruf beim letzten Meetup um Gründerin Helene Pattermann gebildet hat.
Gianluca Alfano – Abfall als Ressource für Zero Waste Business?
Gianluca komplettiert die Vorträge beim Zero Waste Meetup zum Thema Zero Packaging, mit grundlegenden Definitionen von Verpackung. Bei fachgerechter Trennung des Abfalls hat man gute Ausgangsbasis für andere Produkte. Auch wenn zum Bespiel bei Glas nur Downcycling möglich ist. Jedes durchsichtige Glas ist 100 % neu. Recycleglas ist immer braun oder grün, welches besondern im Verkauf unbeliebt ist, da der Kunde mehr kauft, wenn das Produkt sichtbar ist. Hier ein Überblick, wieviel Müll anfällt und wieviel recycled wird.
Zero Waste Austria Team
Wie auch das Publikum bei den Meetups ist auch das Team sehr international:
Helene Pattermann (Österreich): Initiatorin Zero Waste Austria
Karin Kuranda (Österreich): Zero Waste Fashonista
Jessica Neumann (Deutschland): begeisterte Restlköchin und sehr interessiert an Zero Waste Entrepreneurship
Franck Wallet (Frankreich): Food Waste Passionist
Gianluca Alfano (Italien): Entrepreneur und erfahrener Abfallexperte
Barbara Schmauss (Österreich): Upcycling
Jeder steuerte Artikel für die Website bei, die nun live ist.
Helene Pattermann (Österreich): Initiatorin Zero Waste Austria
Karin Kuranda (Österreich): Zero Waste Fashonista
Jessica Neumann (Deutschland): begeisterte Restlköchin und sehr interessiert an Zero Waste Entrepreneurship
Franck Wallet (Frankreich): Food Waste Passionist
Gianluca Alfano (Italien): Entrepreneur und erfahrener Abfallexperte
Barbara Schmauss (Österreich): Upcycling
Jeder steuerte Artikel für die Website bei, die nun live ist.
Zero Waste Austria Website
Ziel der Website ist Zero Waste Projekten mehr Sichtbarkeit zu geben und zur allgemeinen Aufklärung zum Thema Zero Waste beizutragen.
Hast du ein Zero Waste Projekt, dass die gerne auf der Website vertreten sehen möchtest oder hast Interesse eine Guest-Blogbeitrag zu schreiben, kontakierte uns. Wir freuen uns von dir zu hören.
Hast du ein Zero Waste Projekt, dass die gerne auf der Website vertreten sehen möchtest oder hast Interesse eine Guest-Blogbeitrag zu schreiben, kontakierte uns. Wir freuen uns von dir zu hören.
Das nächste Meetup wird im Frühling stattfinden. Wir informieren Dich über Meetup.com, die Facebookseite oder Newsletter wann, wo, zu welchen Thema das nächste Treffen stattfinden wird. Wir freuen uns schon!
Wir legen großen Wert darauf, eine geschlechterneutrale Sprache zu verwenden, um alle Menschen gleichermaßen anzusprechen. Sollte an bestimmten Stellen unserer Webseite dennoch eine geschlechtsspezifische Formulierung auftauchen, bitten wir um Entschuldigung - unsere Website wird laufend überarbeitet. Unser Ziel ist es, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlen kann, unabhängig von Geschlecht oder Identität.
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