Was hat Zero Waste mit Lebensmittelverschwendung zu tun?
Sehr viel! Mir ist schön öfters aufgefallen, dass Menschen, die darauf achten, unnötige Verpackung zu vermeiden, meistens auch sehr bewusst mit Lebensmittel umgehen. Aber nicht nur das Bewusstsein für Lebensmittel als wichtige Ressource, die möglichst nicht verschwendet wird, ist ausschlaggebend. Meine Behauptung: Der Zero Waste Lifestyle reduziert Lebensmittelverschwendung, da einfach anders eingekauft wird. Aber überzeug dich selbst. Annemarie, die Zero Waste Bloggerin von Ein Jahr im Glas beschreibt hier, welche Gewohnheiten ihr helfen, weniger Lebensmittel wegwerfen zu müssen.
Lebensmittelabfälle verrotten doch, das ist doch nicht so schlimm?!
Lebensmittel sind ja organisch, also auch biologisch abbaubar, und können, wenn sie verrottet sind, als Kompost wiederverwendet werden oder dienen zur Energiegewinnung, indem sie verbrannt werden. Dann ist doch alles gut, oder? Eben nicht! Gehen wir mal der Bedeutung von ''Zero Waste'' auf den Grund. ''Zero'' bedeutet Null. ''Waste'' wird als Müll, Abfall und Reststoff übersetzt. Aber nicht nur das – denn im Wort ,,Waste'' steckt viel mehr. Die Worte Verlust und Verschwendung stehen mit auf der Liste der Wortbedeutung.
Zwei sehr starke Worte – vor allem, wenn man an Lebensmittel denkt.
Der Verlust von Lebensmitteln. Die Verschwendung von Lebensmitteln.
Zwei sehr starke Worte – vor allem, wenn man an Lebensmittel denkt.
Der Verlust von Lebensmitteln. Die Verschwendung von Lebensmitteln.
Lebensmittelverschwendung war mir schon immer ein Dorn im Auge.
Berge an Lebensmitteln, die noch voll in Ordnung sind, werden täglich von Supermarktketten weggeworfen, weil das Aussehen der Bananen oder Äpfel nicht mehr passt oder weil sie bald ablaufen – also das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten wird. Dagegen kann ich protestieren und mich aufregen, tun kann ich da aber leider nicht viel. Also möchte ich dort ansetzen, wo ich und jeder von uns Einfluss hat – nämlich in unserem Zuhause. Die Europäische Kommission schätzt, dass in der EU pro Person und Jahr 173 kg Lebensmittel weggeworfen werden.
53 % aller weggeworfenen Lebensmittel gehen dabei auf das Konto der privaten Haushalte.
Lebensmittelverschwendung selbst in die Hand nehmen
Also sollten wir auch bei uns Zuhause beginnen. Bei uns Zuhause, in unseren eigenen vier Wänden. Ich erlebe es immer wieder, höre Geschichten oder bekomme hautnah mit, dass noch intakte Lebensmittel weggeworfen werden. ,,Das läuft morgen ab, bis dahin esse ich es sowieso nicht mehr'', und schon landet es im Müll. Mir läuft es bei diesen Aussagen kalt den Rücken runter, aber das ist natürlich nicht der einzige Grund, warum in österreichischen Haushalten 25% von den gekauften Lebensmitteln weggeworfen werden. Es sind nicht immer noch ''gute'' Lebensmittel, die im Müll landen. Natürlich schmeißen auch viele Menschen Lebensmittel aus dem Grund weg, weil sie schlicht und einfach schimmlig und hart sind – also nicht mehr genießbar. Was kann man dagegen tun?
Hier sind meine Tipps, um der Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt aus dem Weg zu gehen - und sie sogar komplett zu eliminieren.
1. Kühlschrankcheck und Essensplan
Ein Kühlschrankcheck und ein wöchentlicher Essensplan haben mir nicht nur ein müllfreies Einkaufen ermöglicht, sondern helfen mir auch dabei, keine Lebensmittel zu verschwenden. Jeden Freitag Nachmittag (an dem Tag an dem auch mein Küchenputz ansteht) checke ich also während dem Auswischen meines Kühlschranks, welche Lebensmittel noch vorhanden sind. Anschließend wird ein Essensplan erstellt, bei dem die schon vorhandenen Lebensmittel, die noch aufgebraucht werden müssen, berücksichtigt werden. Zuerst suche ich Rezepte aus, in denen alles, das schon vorhanden ist, noch Verwendung findet, bevor neue Lebensmittel auf meine Einkaufsliste kommen.
Ein Kühlschrankcheck und ein wöchentlicher Essensplan haben mir nicht nur ein müllfreies Einkaufen ermöglicht, sondern helfen mir auch dabei, keine Lebensmittel zu verschwenden. Jeden Freitag Nachmittag (an dem Tag an dem auch mein Küchenputz ansteht) checke ich also während dem Auswischen meines Kühlschranks, welche Lebensmittel noch vorhanden sind. Anschließend wird ein Essensplan erstellt, bei dem die schon vorhandenen Lebensmittel, die noch aufgebraucht werden müssen, berücksichtigt werden. Zuerst suche ich Rezepte aus, in denen alles, das schon vorhanden ist, noch Verwendung findet, bevor neue Lebensmittel auf meine Einkaufsliste kommen.
2. Einkaufsliste
Wer mit einer Essensliste einkaufen geht, ist vor Spontan- oder Gustoeinkäufen gewappnet. Niemals hungrig, sondern immer mit Liste einkaufen gehen! Dann kommen nicht Lebensmittel ins Wagerl oder den Korb, die nicht wirklich benötigt oder verwendet werden und somit möglicherweise im Müll landen können. Es kommt nur das mit nach Hause was auch wirklich konsumiert wird.
Wer mit einer Essensliste einkaufen geht, ist vor Spontan- oder Gustoeinkäufen gewappnet. Niemals hungrig, sondern immer mit Liste einkaufen gehen! Dann kommen nicht Lebensmittel ins Wagerl oder den Korb, die nicht wirklich benötigt oder verwendet werden und somit möglicherweise im Müll landen können. Es kommt nur das mit nach Hause was auch wirklich konsumiert wird.
3. Ein Gericht zweimal essen
Man kann manchmal noch so gut planen und einkaufen – manchmal bleiben beim Kochen einfach Reste übrig. Der Hunger war doch nicht so groß und es wurde nicht alles aufgegessen. Tritt bei uns dieser Fall ein, gibt es entweder die Reste am nächsten Tag als Jause in die Arbeit mit, oder (sollte wirklich einiges übrig geblieben sein) es wird eingefroren. Oder es gibt einfach einmal die Woche ein ''Resterlessen'' – dazu will man vielleicht nicht unbedingt Gäste einladen, aber es ist eine herrlich abwechslungsreiche Mahlzeit bei der einfach die Reste der Woche aufgegessen werden.
Man kann manchmal noch so gut planen und einkaufen – manchmal bleiben beim Kochen einfach Reste übrig. Der Hunger war doch nicht so groß und es wurde nicht alles aufgegessen. Tritt bei uns dieser Fall ein, gibt es entweder die Reste am nächsten Tag als Jause in die Arbeit mit, oder (sollte wirklich einiges übrig geblieben sein) es wird eingefroren. Oder es gibt einfach einmal die Woche ein ''Resterlessen'' – dazu will man vielleicht nicht unbedingt Gäste einladen, aber es ist eine herrlich abwechslungsreiche Mahlzeit bei der einfach die Reste der Woche aufgegessen werden.
4. Plan B Gerichte
Manchmal bleibt aber nicht ein ganzes Gericht übrig, sondern nur einzelne Beilagen. Aus diesem Grund gibt es bei uns immer Plan B Gerichte, die zusätzlich oder anstatt der am Essensplan stehenden Menüvorschläge immer im Hinterkopf behalten werden. Bleibt zuviel Reis übrig, kann man zum Beispiel am nächsten Tag Milchreis zum Frühstück essen. Zu viel Gemüse? Ein Auflauf vielleicht! Nudeln? Ganz einfach: Suppe! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – Umdenken ist gefragt, aber mit ein bisschen Fantasie (oder den Tipps für Essensretter) findet man bestimmt ein passendes Gericht, das mit den Resten gekocht werden kann.
Manchmal bleibt aber nicht ein ganzes Gericht übrig, sondern nur einzelne Beilagen. Aus diesem Grund gibt es bei uns immer Plan B Gerichte, die zusätzlich oder anstatt der am Essensplan stehenden Menüvorschläge immer im Hinterkopf behalten werden. Bleibt zuviel Reis übrig, kann man zum Beispiel am nächsten Tag Milchreis zum Frühstück essen. Zu viel Gemüse? Ein Auflauf vielleicht! Nudeln? Ganz einfach: Suppe! Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt – Umdenken ist gefragt, aber mit ein bisschen Fantasie (oder den Tipps für Essensretter) findet man bestimmt ein passendes Gericht, das mit den Resten gekocht werden kann.
5. Keine Angst vor dem Mindesthaltbarkeitsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nichts anderes als eine Richtlinie, die von den Herstellern als Garantieerklärung gegeben wird. Es bedeutet eben (wie es der Name schon sagt), dass die Lebensmittel mindestens bis zu dem aufgedruckten Datum haltbar sind, und nicht, dass sie danach nicht mehr genießbar sind. Also nicht gleich ab in den Kübel, nur weil das Datum überschritten wurde: lieber genau anschauen und seine Sinne einsetzen – man merkt dann immer sehr schnell, ob das Produkt noch genießbar ist oder nicht. Sollte die Verpackung noch nie geöffnet worden sein, ist es ohnehin sehr wahrscheinlich, dass es noch essbar ist. Also nicht von Zahlen verrückt machen lassen, sondern ausprobieren – die Milch weiß nämlich nicht, welches Datum heute ist ;).
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist nichts anderes als eine Richtlinie, die von den Herstellern als Garantieerklärung gegeben wird. Es bedeutet eben (wie es der Name schon sagt), dass die Lebensmittel mindestens bis zu dem aufgedruckten Datum haltbar sind, und nicht, dass sie danach nicht mehr genießbar sind. Also nicht gleich ab in den Kübel, nur weil das Datum überschritten wurde: lieber genau anschauen und seine Sinne einsetzen – man merkt dann immer sehr schnell, ob das Produkt noch genießbar ist oder nicht. Sollte die Verpackung noch nie geöffnet worden sein, ist es ohnehin sehr wahrscheinlich, dass es noch essbar ist. Also nicht von Zahlen verrückt machen lassen, sondern ausprobieren – die Milch weiß nämlich nicht, welches Datum heute ist ;).
Ich hoffe, die Tipps helfen euch dabei, weniger Lebensmittel zu verschwenden und haben einige Ideen gebracht, wie das noch leichter und ohne großen Aufwand möglich ist. Denn eines sollten wir immer im Hinterkopf behalten: Bei Lebensmittelverschwendung wird nicht nur das eigentliche Produkt (also das Essen) verschwendet, sondern auch die Energie und die Ressourcen, die es gebraucht hat, um überhaupt zu entstehen, zu wachsen und zu gedeihen. Es hat alles immer auch eine Vorgeschichte. Also denken wir daran, dass, wenn wir Lebensmittel wegwerfen, wir noch viel mehr verschwenden als das Produkt an sich, und dass es in unserer Hand liegt, diesem Wahnsinn Einhalt zu gebieten.
Eure A.M.
A.M. bloggt seit 1.1.2016 über ihren Selbstversuch, ein Jahr lang nur so viel Müll zu produzieren, wie in ein Glas passt. Wie es ihr dabei geht, lest ihr auf Ein Jahr im Glas und regelmäßig auch hier auf Zero Waste Austria.
Mehr von A.M hier auf Zero Waste Austria
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