Umfrage zu Konsumverhalten in Bezug auf Kleidung, Second Hand Mode und Kleidertausch
Karin Kuranda und Jessica Neumann haben sich zum Ziel gesetzt mit ihrem Fotoprojekt Fesch in Second Hand, "Mode aus zweiter Hand" als interessante Alternative zu "Fast Fashion" zu bewerben. Mit ihrer dazu passenden Umfrage im Herbst 2016, die von 453 Personen ausgefüllt wurde, kamen sie zu den unten stehenden Ergebnissen, die sie für euch mit vielen interessanten Links rund um das Thema nachhaltige Mode ergänzt haben.
1. Mülltrennung ist wichtig, ABER...
67,5% von euch liegt Mülltrennung am Herzen! Vermutlich in der Hoffnung, dass ihr etwas Gutes für die Umwelt tut, wenn die Wertstoffe recycelt werden. Leider sind die Recycling- Erfolge immer noch bescheiden. Noch besser wäre nämlich, Abfall an sich zu vermeiden, da in Wirklichkeit ein Grossteil unseres Mülls nach wie vor verbrannt wird und dabei Schadstoffe in die Atmosphäre gelangen. Zum Nachlesen dazu empfehlen wir: Brandeins.
2. Vermeidung von Kleidungsmüll ist wichtig, denn...
Fast die Hälfte aller Befragten ist sich darüber einig, dass Kleidungsmüll vermieden werden sollte. Trotz allem sieht die Realität leider momentan so aus: 80.000 Tonnen Kleidung landen jedes Jahr in Österreich im Restmüll.
3. Aber welche Alternativen nutzt ihr zur Entsorgung von alter Kleidung?
Statt der Entsorgung in der Restmülltonne, verschenkt ihr eure alte Kleidung am ehesten, werft sie in die Kleiderbox oder bringt sie zu wohltätigen Einrichtungen. Das ist ausgezeichnet! Kleidertausch oder Verkauf kommt noch eher selten vor. Wem die Ideen fehlen, der kann mal einen Blick auf diese Seiten werfen: Upcycling (inkl. Videos), Kleidertausch,
u.v.m. Wer wissen möchte was mit Kleiderspenden passiert, kann sich hier informieren.
u.v.m. Wer wissen möchte was mit Kleiderspenden passiert, kann sich hier informieren.
4. Durchschnittliche Ausgaben
Im Schnitt geben unsere Umfrage-Teilnehmer*innen 57,87 € pro Monat für Kleidung aus. Das ergibt eine durchschnittliche Summe von 694,49 € pro Jahr/Person. Dieses Resultat deckt sich fast mit den Ergebnissen von marktmeinungsmensch.at (2013) zum Thema Einkauf und Wahrnehmung von Bekleidung und Mode in Österreich. Die durchschnittlichen Ausgaben pro Monat für Bekleidung lagen im Jahr 2013 der Studie zufolge bei € 67,- pro Person. Obwohl Männer etwas weniger oft Bekleidung einkaufen als Frauen, waren die durchschnittlichen monatlichen Ausgaben der Männer höher (Männer: € 73,10, Frauen: € 61,40) dh. Frauen gaben bei einem Einkauf weniger aus als Männer.
5. Markenname unwichtig
Mehr als 80 % finden den Markennamen irrelevant. Lässt sich das darauf zurückschließen, dass ihr wisst, dass auch Markenkleidung von schlechter Qualität sein kann, zumeist aus nicht-fairem Handel stammt und oft genauso umweltschädlich ist? Mehr dazu hier: WDR Doku: Edelmarken zum Hungerlohn.
6. Wunsch nach fair produzierter Kleidung deutlich erkennbar
Fast 3⁄4 aller Befragten empfinden es als wichtig, dass ihre Kleidung aus fairer Produktion stammt. Aber woher weiss ich, dass die Kleidung wirklich fair produziert wurde? Gütesiegel können bei der Identifizierung von fair produzierten Kleidungsstücken helfen: Utopia fasst die wichtigsten Siegel zusammen und auch Greenpeace bietet Aufklärung. Und wo kann ich diese Kleidung in Österreich kaufen?
Es lohnt sich ein Blick in die Liste der Umweltberatung zu werfen. Hier gibt es jede Menge Adressen von Shops, die ökofaire Mode anbieten. Diejenigen, die kein Geschäft ums Eck haben, sollten mal hier schauen: fairtradekleidung. Auf dieser Webseite werden Online-Stores vorgestellt, die teilweise auch nach Österreich liefern. Wichtiger Hinweis: Jeder Versand verursacht auch einen ökologischen Fußabdruck, nicht nur aufgrund der Emissionen, die durch den Transport entstehen, sondern auch durch die Verwendung von Verpackungsmaterialien, die beim Versand verwendet werden.
Es lohnt sich ein Blick in die Liste der Umweltberatung zu werfen. Hier gibt es jede Menge Adressen von Shops, die ökofaire Mode anbieten. Diejenigen, die kein Geschäft ums Eck haben, sollten mal hier schauen: fairtradekleidung. Auf dieser Webseite werden Online-Stores vorgestellt, die teilweise auch nach Österreich liefern. Wichtiger Hinweis: Jeder Versand verursacht auch einen ökologischen Fußabdruck, nicht nur aufgrund der Emissionen, die durch den Transport entstehen, sondern auch durch die Verwendung von Verpackungsmaterialien, die beim Versand verwendet werden.
7. Produktionsbedingungen alles andere als egal
Mehr als die Hälfte der Befragten achtet beim Kauf der Kleidung darauf, wo sie hergestellt wurde und unter welchen Bedingungen. Das finden wir super! Euren Antworten zufolge sind euch die ethischen und ökologische Bedingungen unter denen eure Bekleidung produziert wurde definitiv wichtig. Das freut uns zu hören!
Leider zeigen neue Studien, dass das jedoch nicht unbedingt heißt, dass sich das auch im Kaufverhalten niederschlägt. Dies erklärt Heike Holdinghausen, die Autorin des Buches "Dreimal anziehen, weg damit.” und nennt zwei wichtige Gründe dafür: Auch wenn das Angebot an Kleidung aus Biobaumwolle und “fairem” Handel in den letzten Jahren stark gewachsen ist, bleibt es schwierig die richtige Wahl zu treffen. Denn die Bekleidungsindustrie ist ein Dschungel: es gibt sehr gute billige und sehr schlechte teure Ware – und umgekehrt. Wer keine Zeit für die intensive Recherchearbeit hat, der sollte einen Blick in diese Guides werfen:
Fair Fashion Guide & Shopliste von der Arbeiterkammer
Greenpeace Fashion Shopping Guide und Ratgeber
Hier könnt ihr den Fashion Shopping Guide Vol. 2 inklusive Webshops anfordern.
Leider zeigen neue Studien, dass das jedoch nicht unbedingt heißt, dass sich das auch im Kaufverhalten niederschlägt. Dies erklärt Heike Holdinghausen, die Autorin des Buches "Dreimal anziehen, weg damit.” und nennt zwei wichtige Gründe dafür: Auch wenn das Angebot an Kleidung aus Biobaumwolle und “fairem” Handel in den letzten Jahren stark gewachsen ist, bleibt es schwierig die richtige Wahl zu treffen. Denn die Bekleidungsindustrie ist ein Dschungel: es gibt sehr gute billige und sehr schlechte teure Ware – und umgekehrt. Wer keine Zeit für die intensive Recherchearbeit hat, der sollte einen Blick in diese Guides werfen:
Fair Fashion Guide & Shopliste von der Arbeiterkammer
Greenpeace Fashion Shopping Guide und Ratgeber
Hier könnt ihr den Fashion Shopping Guide Vol. 2 inklusive Webshops anfordern.
8. Second Hand Kleidung als Alltagskleidung, wieso nicht?
Fast ¾ aller Befragten geniert sich nicht dabei im Alltag Mode aus zweiter Hand zu tragen. Wieso auch? Es gibt einfach zu viele gute Gründe für Second Hand Produkte. Die 27% unter euch, die noch nicht davon überzeugt sind, sollten hier weiterlesen: 15 Gute Gründe für Second Hand oder sich auf der Facebook Seite Fesch in Second Hand zeigen lassen, wie schick auch Mode aus zweiter Hand ausschauen kann!
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8.1. Nur 8 % der Befragten können mit Second Hand Kleidung (noch) gar nichts anfangen.
Einige Menschen haben hygienische Bedenken bei der Verwendung von Second Hand Kleidung. Dazu ist zu sagen, dass die Kleidung schon gewaschen wurde und somit nicht mehr so viel Chemie enthält und keine oder weniger allergischen Reaktionen auslöst. Gebrauchte Kleidung ist daher also unbedenklicher als Neuware. Diese ist oftmals noch mit den chemischen Substanzen der Herstellung durchsetzt. Tragen und Waschen machen das Kleidungsstück jedoch unbedenklicher.
*”verwende ich für meine Kinder” ist vermutlich so niedrig ausgefallen, da viele der Befragten noch keine Kinder haben.
*”verwende ich für meine Kinder” ist vermutlich so niedrig ausgefallen, da viele der Befragten noch keine Kinder haben.
9. Kleidertauschparties in aller Munde
Drei Viertel aller Befragten kennen das Konzept von Kleidertauschparties, doch nur ein Drittel antwortete, dass sie bereits an einer solchen Veranstaltung teilgenommen haben.
Wer noch nicht dabei war – es gibt ein großes Angebot in Wien. Zum Beispiel auf TOP SWAP. Wer lieber bei Kaffee und Kuchen im Privaten mit Freund*innen tauscht, der kann seine eigene organisieren: hier findet ihr ein Anleitung zur Organisation einer Kleidertauschparty von einer echten Zero-Waste Fashionista!
Nun, warum beschäftigt sich Zero Waste mit Kleidung bzw. was hat Kleidung mit Klimaschutz zu tun? Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher hier einige Links zu interessanten Dokus, die die Verknüpfung erklären. Schau mal rein:
Wir haben dich inspiriert und du möchtest von jetzt an auch Zero Waste Fashionista werden? Einen interessanten Erfahrungsbericht mit wertvollen Tipps gibt es auf der Homepage von Zero Waste Austria. Viel Spass beim Flohmarktstöbern und Swappen wünschen euch Jessi & Karin.
Wer noch nicht dabei war – es gibt ein großes Angebot in Wien. Zum Beispiel auf TOP SWAP. Wer lieber bei Kaffee und Kuchen im Privaten mit Freund*innen tauscht, der kann seine eigene organisieren: hier findet ihr ein Anleitung zur Organisation einer Kleidertauschparty von einer echten Zero-Waste Fashionista!
Nun, warum beschäftigt sich Zero Waste mit Kleidung bzw. was hat Kleidung mit Klimaschutz zu tun? Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher hier einige Links zu interessanten Dokus, die die Verknüpfung erklären. Schau mal rein:
- Blue Jeans und die Umweltbilanz
- Was haben meine Klamotten mit Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu tun
- [DOKU] Mode zum Wegwerfen - Das Prinzip PRIMARK (ZDF Zoom)
- How to Engage with Ethical Fashion | Clara Vuletich | TEDxSydney
Wir haben dich inspiriert und du möchtest von jetzt an auch Zero Waste Fashionista werden? Einen interessanten Erfahrungsbericht mit wertvollen Tipps gibt es auf der Homepage von Zero Waste Austria. Viel Spass beim Flohmarktstöbern und Swappen wünschen euch Jessi & Karin.
Unsere Umfrage-TeilnehmerInnen im Überblick
Geschlecht: 86% weiblich, 13% männlich, 0,1 % Sonstige
Bildungsabschluss/Nettoeinkommen und Altergruppen:
Bildungsabschluss/Nettoeinkommen und Altergruppen:
Wir legen großen Wert darauf, eine geschlechterneutrale Sprache zu verwenden, um alle Menschen gleichermaßen anzusprechen. Sollte an bestimmten Stellen unserer Webseite dennoch eine geschlechtsspezifische Formulierung auftauchen, bitten wir um Entschuldigung - unsere Website wird laufend überarbeitet. Unser Ziel ist es, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlen kann, unabhängig von Geschlecht oder Identität.
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