Restlos glücklich?
Was Österreicher*innen zum Foodsharen motiviert und warum manche ihr Essen lieber wegwerfen.
Mit diesem Thema hat sich Barbara Binder in ihrer Masterarbeit mit dem Titel: Sharing Economy: Austrian Consumers‘ Motives and Barriers towards engaging in Foodsharing auseinandergesetzt. Sie untersuchte konkret, welche Motive und Barrieren ÖsterreicherInnen haben, um Fair-Teiler – der Öffentlichkeit zugängliche Kühlschränke – zu nutzen.
Es sind Situationen, in die man schnell gerät: Ein spontaner Urlaub und der Kühlschrank ist voll, eine Sonderaktion verleitete dazu, eine größere Menge zu kaufen, die Produkte schmecken nicht oder es kommen weniger Gäste als geplant. Was tun also mit den überschüssigen aber noch essbaren Lebensmitteln? Eine von vielen Initiativen, die man nutzen kann, um diese vor dem Müll zu bewahren sind Fair-Teiler. In diese öffentlichen Kühlschränke können Lebensmittel abgegeben werden, um sie für andere Menschen zugänglich zu machen, oder man nimmt selbst etwas daraus. In Österreich gibt es die Kühlschränke seit 2013 und trotz stetig wachsender Anzahl an Fair-Teilern werden in Köln ob geringerer Einwohnerzahl 3,5 Mal so viele Lebensmittel gerettet wie in Wien. Während bereits einige Österreicher*innen Fair-Teiler nutzen, stehen andere dieser Initiative kritisch gegenüber.
Die Masterthesis verfolgt deshalb das Ziel anhand von elf qualitativen Interviews die tatsächlichen bzw. potentiellen Motive und Barrieren von ÖsterreicherInnen (je nach Foodsharing-Erfahrung) beim Foodsharing herauszufiltern, um zukünftig eine höhere Anzahl an Lebensmitteln vor dem Müll zu bewahren. Denn im Gegensatz zu anderen Sharing Disziplinen wie Carsharing stellt Foodsharing in der Forschung bisher ein Desiderat dar. Die Forschungsfrage lautete daher: Welche Motive und Barrieren haben Österreicher*innen bei der Teilnahme am Foodsharing?
Die Proband*innen hatten zuerst die Möglichkeit, spontan Motive und Barrieren zu nennen, während sie anschließend zu den in der allgemeinen Sharing-Economy-Literatur vorhandenen Motiven und Barrieren befragt wurden.
Die Masterthesis verfolgt deshalb das Ziel anhand von elf qualitativen Interviews die tatsächlichen bzw. potentiellen Motive und Barrieren von ÖsterreicherInnen (je nach Foodsharing-Erfahrung) beim Foodsharing herauszufiltern, um zukünftig eine höhere Anzahl an Lebensmitteln vor dem Müll zu bewahren. Denn im Gegensatz zu anderen Sharing Disziplinen wie Carsharing stellt Foodsharing in der Forschung bisher ein Desiderat dar. Die Forschungsfrage lautete daher: Welche Motive und Barrieren haben Österreicher*innen bei der Teilnahme am Foodsharing?
Die Proband*innen hatten zuerst die Möglichkeit, spontan Motive und Barrieren zu nennen, während sie anschließend zu den in der allgemeinen Sharing-Economy-Literatur vorhandenen Motiven und Barrieren befragt wurden.
Umwelt- und soziale Motive animieren am stärksten zum Foodsharing
Beinahe von allen Befragten wurden Umweltmotive spontan genannt. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, dass es wichtig ist, weniger Lebensmittel wegzuwerfen, die Anzahl an produzierten Lebensmittel zu reduzieren und Energie wie Wasser, Zeit oder die menschliche Arbeitskraft, die für das Produkt verwendet wurden nicht unnötig zu verschwenden. Obst/Gemüse, Fleisch, Milch und Co. werden einem monate- und teils jahrelangen Produktionsprozess unterzogen, der durch das Entsorgen der Lebensmittel umsonst gewesen ist.
Nachfolgend an Umwelt- sind soziale Motive ausschlaggebend für die Teilnahme am Foodsharing. Proband*innen möchten anderen Menschen mit ihren bereitgestellten Lebensmitteln etwas Gutes tun, etwa Bedürftigen ermöglichen, Nahrungsmittel von guter Qualität kostenlos zu erhalten und Menschen mit geringem Einkommen unterstützen. Weiters wurde die Freude erwähnt, einerseits etwas Gutes zu tun und andererseits ein Produkt zu entdecken, dass man selbst brauchen kann. Ebenso genannt wurde die Möglichkeit neue Leute kennenzulernen, da die Fair-Teiler in Lokalen und Geschäften aufgestellt sind und dort die Möglichkeit eines Austausches besteht.
Im Gegensatz zu den häufig erwähnten Umwelt- und sozialen Motiven stehen Wirtschaftliche- und Praktische Motive beim Foodsharing im Vergleich zu anderen Sharing-Bereichen nicht im Vordergrund. Dennoch wurde von wenigen Probanden erwähnt, dass man durch Fair-Teiler Lebensmittelkosten einsparen kann. Im Vergleich zum Dumpstern ist es eine bequemere Art Lebensmittel zu retten und ebenso Kosten zu sparen.
Nachfolgend an Umwelt- sind soziale Motive ausschlaggebend für die Teilnahme am Foodsharing. Proband*innen möchten anderen Menschen mit ihren bereitgestellten Lebensmitteln etwas Gutes tun, etwa Bedürftigen ermöglichen, Nahrungsmittel von guter Qualität kostenlos zu erhalten und Menschen mit geringem Einkommen unterstützen. Weiters wurde die Freude erwähnt, einerseits etwas Gutes zu tun und andererseits ein Produkt zu entdecken, dass man selbst brauchen kann. Ebenso genannt wurde die Möglichkeit neue Leute kennenzulernen, da die Fair-Teiler in Lokalen und Geschäften aufgestellt sind und dort die Möglichkeit eines Austausches besteht.
Im Gegensatz zu den häufig erwähnten Umwelt- und sozialen Motiven stehen Wirtschaftliche- und Praktische Motive beim Foodsharing im Vergleich zu anderen Sharing-Bereichen nicht im Vordergrund. Dennoch wurde von wenigen Probanden erwähnt, dass man durch Fair-Teiler Lebensmittelkosten einsparen kann. Im Vergleich zum Dumpstern ist es eine bequemere Art Lebensmittel zu retten und ebenso Kosten zu sparen.
Foodsharing bedarf Vertrauen: Misstrauen und Hygiene als größte Barrieren
Statistiken zeigen, dass in Österreich pro Person 19 kg an noch essbaren Lebensmitteln weggeworfen werden, allen voran Brot, Süß-/Backwaren und Obst und Gemüse. Alleine an dieser Zahl ist zu erkennen, dass viele ihr Essen lieber wegwerfen als eine Foodsharing Initiative zu nutzen. Die häufigsten Barrieren sind das Misstrauen in andere Menschen sowie die Skepsis bei der Hygiene. Ein Proband äußert Bedenken aus folgenden Gründen: „Essen ist ein sehr sensibles Thema, es geht direkt in den Körper. Ich weiß ja nicht, wer die Produkte in den Kühlschrank gelegt hat.“ Ein weiterer Proband ist ähnlicher Meinung und erklärt, dass man für Foodsharing auf jeden Fall mehr Vertrauen braucht als beim Carsharing. Nicht alle denken so. Ein Proband betrachtet gerade Menschen, die beim Foodsharing mitmachen, als vertrauenswürdig, weil sie Lebensmittel und seiner Schlussfolgerung nach auch die Menschen wertschätzen. Stark im Zusammenhang mit der Vertrauensbarriere stehen Hygienebedenken insbesondere bei geöffneten Lebensmitteln und weiters wurde angemerkt, dass die Kühlkette eventuell unterbrochen wurde oder etwas Unverträgliches hineingemischt werden könnte.
Weiters zählt der Zeitfaktor für einige als Barriere, auch wenn es alleine in Wien bereits 33 Fair-Teiler gibt. Zudem wollen sich manche Menschen nicht in die Community der Foodsharer begeben, weil sie zu introvertiert sind. Der Wohnort außerhalb von Wien erschwert in den meisten Fällen die Teilnahme. Manchen Menschen ist es auch unangenehm etwas aus einem Fair-Teiler zu nehmen, besonders wenn man sich es grundsätzlich leisten kann. Andere wiederum würden Fair-Teiler nicht nutzen, da sie ein bestimmtes Ernährungsverhalten verfolgen, z. B. aufgrund einer Unverträglichkeit und manchen ist die Initiative unbekannt.
Die nachfolgende Grafik fasst die Motive und Barrieren zusammen. Da in dieser Studie kein Unterschied zwischen Sharern und Usern gemacht wurden, sind diese Linien strichliert dargestellt.
Weiters zählt der Zeitfaktor für einige als Barriere, auch wenn es alleine in Wien bereits 33 Fair-Teiler gibt. Zudem wollen sich manche Menschen nicht in die Community der Foodsharer begeben, weil sie zu introvertiert sind. Der Wohnort außerhalb von Wien erschwert in den meisten Fällen die Teilnahme. Manchen Menschen ist es auch unangenehm etwas aus einem Fair-Teiler zu nehmen, besonders wenn man sich es grundsätzlich leisten kann. Andere wiederum würden Fair-Teiler nicht nutzen, da sie ein bestimmtes Ernährungsverhalten verfolgen, z. B. aufgrund einer Unverträglichkeit und manchen ist die Initiative unbekannt.
Die nachfolgende Grafik fasst die Motive und Barrieren zusammen. Da in dieser Studie kein Unterschied zwischen Sharern und Usern gemacht wurden, sind diese Linien strichliert dargestellt.
Die Ergebnisse der Studie sollen dazu dienen, die Anzahl an geretteten Lebensmittel weiter zu erhöhen und auf die Bedürfnisse der Konsumenten einzugehen, etwa die Motive für Werbekampagnen einzusetzen und die Barrieren weitgehend zu beseitigen. Prinzipiell wichtig ist bereits gut geplant einzukaufen, denn die Abgabe an die Fair-Teiler soll nicht als Schuldentlastung zählen. Sie ist eine wertvolle Initiative für Ausnahmesituationen.
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