Ist Bioplastik gleich Bioplastik? Wir werfen einen Blick hinter die Kulisse!
Bioplastik? Was genau steckt dahinter und aus was besteht ein Bioplastik-Sackerl wirklich? Kann ich es automatisch kompostieren oder was ist hier zu beachten? Ist Bioplastik eine nachhaltige Alternative?
Fragen über Fragen, geht es dir genauso? Du hast auch den Überblick verloren und weißt nicht, welches Bioplastik-Sackerl tatsächlich nachhaltig hergestellt wird oder überhaupt nachhaltig zu entsorgen ist? Gibt es das überhaupt? Ist Bioplastik nachhaltig? Das und vieles mehr zeigen wir dir in diesem Blogartikel. Erfahre mehr darüber in den nächsten Zeilen.
Fragen über Fragen, geht es dir genauso? Du hast auch den Überblick verloren und weißt nicht, welches Bioplastik-Sackerl tatsächlich nachhaltig hergestellt wird oder überhaupt nachhaltig zu entsorgen ist? Gibt es das überhaupt? Ist Bioplastik nachhaltig? Das und vieles mehr zeigen wir dir in diesem Blogartikel. Erfahre mehr darüber in den nächsten Zeilen.
Ein Beitrag von Monique Robineau
Begriffsdefinitionen
Die wichtigste aller Fragen zuerst. Was ist Bioplastik? Wie unterscheidet es sich zu herkömmlichem Plastik und welche Arten von Bioplastik gibt es überhaupt?
Zu unterscheiden sind vor allem:
Zu unterscheiden sind vor allem:
- Bioplastik oder Biokunststoffe, die aus nachwachsenden Rohstoffen wie etwa Mais, Zuckerrohr oder Zellulose hergestellt werden, können aber müssen nicht aus biologischer Landwirtschaft stammen. Daher gibt es auch Bioplastik aus gentechnisch verändertem Mais. Die Erzeugung dieser Rohstoffe ist nicht unbegrenzt und es kommt zum Auslaugen von Böden, sowie dem Einsatz von Pestiziden.
- Es gibt auch Bioplastik oder Biokunststoffe, die zwar biologisch abbaubar sind, aber nicht aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Sprich sie können durchaus aus konventionellen petrochemischen Grundstoffen hergestellt werden. Hier ist es wichtig zu wissen, dass biologisch abbaubar nicht automatisch implementiert, dass man diese zuhause in den Kompost werfen kann, da diese Form von Kunststoff nur unter bestimmten Bedingungen abbaubar ist.
Ein Exkurs in die Wissenschaft – wie steht es um das Thema Bioplastik? Wie kann ich Bioplastik erkennen?
Aufgrund der oben erwähnten Definitionen ist es schwierig zu sagen, was Bioplastik per se ist und wie man es von den anderen Formen unterscheiden kann. Da es so viele Materialien gibt, ist auch die Möglichkeit des Kompostierens nicht immer gegeben und oftmals macht Bioplastik Probleme bei der Müllverwertung anstatt dem Prozess zugute zu kommen. Denn bei der Kompostierung muss man auch auf die verschiedenen Formen achten, wie zum Beispiel die industrielle Kompostierung, der Komposthaufen zu Hause oder auch die Wiederverwendung für die Erde oder in welcher Form es weiterhin im Ozean landet und so unseren Meereslebewesen schadet, als auch uns Menschen.
Bioplastik sagt man, sei nachhaltiger und weniger gesundheitsschädlich. Doch Studien zeigen, dass dem nicht so ist. Es konnte nachgewiesen werden, dass in Bioplastik genauso viele giftige Chemikalien enthalten sind als in herkömmlichen konventionellen Kunststoffen, so eine Studie im Environment International. Es wurden insgesamt 43 biobasierte und/oder biologisch abbaubare Produkte - hauptsächlich lebensmittelbezogene Materialien - analysiert. Es konnte bei zwei Drittel der Proben induzierte Toxizität festgestellt werden, 42% oxidativen Stressen und 23% Antiandrogenität.
Zusätzlich darf man nicht davon ausgehen, dass bei Bioplastik auch 100% Bioplastik drinnen steckt und dahinter steht, denn oftmals reicht ein kleiner Bioplastik-Anteil aus, um sich Bioplastik nennen zu dürfen. Als Konsument*in hat man hier keinen Überblick oder das Wissen, ob und wieviel Bioplastik es tatsächlich ist. Im Grunde heißt Bioplastik genau gar nichts, denn der Begriff an sich ist viel zu unklar und zu wenig definiert, als dass er aussagekräftig wäre.
Für Bioplastik gibt es verschiedene Standards und Bezeichnungen, wie zum Beispiel für die EU das EN 13432, wo es vor allem um industrielle Kompostierung geht. Inkludiert sind chemische Kompositionen, der biologische Abbau von Materialien in CO2, H20 und Mineralien gemäß der entsprechenden Norm innerhalb von 6 Monaten zu mindestens 90%, die physikalische Zersetzung des Produkts in winzige Stücke nach 12 Wochen und die Qualität des Endkomposts darf durch das hinzugefügte Verpackungsmaterial nicht nachlassen. Die Informationen dazu findest du hier.
Bioplastik sagt man, sei nachhaltiger und weniger gesundheitsschädlich. Doch Studien zeigen, dass dem nicht so ist. Es konnte nachgewiesen werden, dass in Bioplastik genauso viele giftige Chemikalien enthalten sind als in herkömmlichen konventionellen Kunststoffen, so eine Studie im Environment International. Es wurden insgesamt 43 biobasierte und/oder biologisch abbaubare Produkte - hauptsächlich lebensmittelbezogene Materialien - analysiert. Es konnte bei zwei Drittel der Proben induzierte Toxizität festgestellt werden, 42% oxidativen Stressen und 23% Antiandrogenität.
Zusätzlich darf man nicht davon ausgehen, dass bei Bioplastik auch 100% Bioplastik drinnen steckt und dahinter steht, denn oftmals reicht ein kleiner Bioplastik-Anteil aus, um sich Bioplastik nennen zu dürfen. Als Konsument*in hat man hier keinen Überblick oder das Wissen, ob und wieviel Bioplastik es tatsächlich ist. Im Grunde heißt Bioplastik genau gar nichts, denn der Begriff an sich ist viel zu unklar und zu wenig definiert, als dass er aussagekräftig wäre.
Für Bioplastik gibt es verschiedene Standards und Bezeichnungen, wie zum Beispiel für die EU das EN 13432, wo es vor allem um industrielle Kompostierung geht. Inkludiert sind chemische Kompositionen, der biologische Abbau von Materialien in CO2, H20 und Mineralien gemäß der entsprechenden Norm innerhalb von 6 Monaten zu mindestens 90%, die physikalische Zersetzung des Produkts in winzige Stücke nach 12 Wochen und die Qualität des Endkomposts darf durch das hinzugefügte Verpackungsmaterial nicht nachlassen. Die Informationen dazu findest du hier.
Wo würde Bioplastik sinnvoll zum Einsatz kommen?
Wichtig ist zu erwähnen, dass jegliche Form von Einweg keine andere ersetzen soll und kann. Es geht uns vor allem um die Reduktion von Einweg-Materialien und nicht den Ersatz durch „biologische“ Alternativen.
- Kompostierbare Tüten zur Optimierung der getrennten Sammlung organischer Stoffe (bei Lebensmittelabfällen) und zur Maximierung der Erfassung organischer Stoffe
- Kompostierbares Geschirr wenn es keine Möglichkeit gibt, ein Wiederverwendbares zu nehmen, wie zum Beispiel bei Veranstaltungen auf dem Land ohne Strom-/Wasseranschluss für Spülmaschinen
- Katastrophenhilfemaßnahmen
- Kaffeekapseln und Teebeutel
- Absorbierende Hygieneprodukte mit Vorbehalt und möglichen Einschränkungen
- Spezielle Verpackungen für Obst und Gemüse im Regal und generell für Lebensmittel, die entsprechend frisch gelagert und nach hygienischen Vorschriften verpackt werden müssen.
Die Gründe gegen Bioplastik
- Gesundheit ist und bleibt ein Thema: Wie oben erwähnt sind auch in biobasiertem und bioabbaubarem Plastik Spuren von chemischen Giftstoffen zu finden und da das Thema Bioplastik bis dato zu wenig recherchiert wurde, ist und bleibt es ein Risiko, konventionelles Plastik mit Bioplastik zu ersetzen.
- Bioplastik ist nicht Bioplastik – Ein Mythos und Greenwashing: Uns Konsument*innen will man weismachen, dass Bioplastik 100% nachhaltig ist und wir mit gutem Gewissen zu dieser Einweg-Alternative greifen können. Doch diese Nischenanwendungen sind je nach Herkunft der Materialien schlecht für die Umwelt, haben einen negativen Einfluss auf die Agrarwirtschaft und sind nicht unbedingt besser als konventionelles Plastik.
- Einweg bleibt Einweg: Ein wichtiges Thema, das uns von Zero Waste Austria am Herzen liegt ist die grundsätzliche Vermeidung von (Einweg-)Müll und dazu zählen auch diese biologischen Alternativen. Denn im Grunde geht es nur darum, eine Form von Einweg durch die andere zu ersetzen. Dass wir uns weiterhin in einer linearen Wegwerfgesellschaft befinden, wird gut überspielt.
- Unklarheit: Das Thema Bioplastik ist im Allgemeinen noch zu wenig recherchiert worden und es gibt zu wenige Informationen oder Publikationen, um entsprechende Maßnahmen abzuleiten. Auch seitens der Europäischen Union fehlt eine Regulierung zum Thema Bioplastik.
- Petrochemische Herstellung: Das bedeutet, dass es genauso wie konventionelles Plastik aus Erdöl und fossilen Brennstoffen hergestellt wurde. Diese Form von Biokunststoff umfasst biobasierte, fossilbasierte Kunststoffe und ist nicht kompostierbar.
- Kompostierbarkeit in Frage gestellt: Da es verschiedene Formen von Bioplastik gibt, ist es nicht eindeutig, welches Bioplastik wie kompostierbar ist. Ob ich das Bioplastik-Sackerl auf den eigenen Kompost werfen darf oder es sogar die Verbrennungsanlage durcheinander bringt, all das ist noch zu wenig erforscht.
Was ist die Lösung?
In erster Linie geht es um das richtige Wording von „Bioplastik“. Da es verschiedene Varianten gibt, ist es als Konsument*in schwierig, hier den Überblick zu bewahren. Eine entsprechende Klarheit und Aufklärung sind notwendig.
Weiter ist es wichtig über die Tatsache aufzuklären, dass in Bioplastik auch Erdöl und nicht kompostierbare Materialien vorhanden sein können und es selten 100% aus Biomaterialien besteht.
Betreffend der Einweg-Thematik ist es uns als Verein sehr wichtig zu zeigen, dass Einwegplastik, egal aus welchem Material, unsere Wegwerfkultur fördert und daher ein Umdenken notwendig ist. Wir unterstützen Mehrweglösungen und versuchen von Einweg-Alternativen wegzukommen und erst gar nicht so viel Müll zu verursachen. Abfallvermeidung und Umweltschutz müssen wieder in den Vordergrund gerückt werden und unnötige Verpackungen und der Konsum unnötiger Produkte in den Hintergrund. Somit sind nachhaltige Alternativen zu konventionellem Einwegplastik genauso wenig eine Alternative als Papier oder andere Materialien, die eine kurze Lebensdauer haben und einfach durch Mehrweglösungen ersetzt werden können. Es geht um Gewohnheiten, die geändert und verbessert werden als auch ein Re-Design bestehender Produkte. Das ist wichtig für unsere Umwelt als auch unsere Gesundheit.
Ich möchte mich auf diesem Weg auch bei Justine von Zero Waste Europe und Adriana von Responsable de Recursos Naturales y Residuos für eure Zeit und das Interview bedanken.
Weiter ist es wichtig über die Tatsache aufzuklären, dass in Bioplastik auch Erdöl und nicht kompostierbare Materialien vorhanden sein können und es selten 100% aus Biomaterialien besteht.
Betreffend der Einweg-Thematik ist es uns als Verein sehr wichtig zu zeigen, dass Einwegplastik, egal aus welchem Material, unsere Wegwerfkultur fördert und daher ein Umdenken notwendig ist. Wir unterstützen Mehrweglösungen und versuchen von Einweg-Alternativen wegzukommen und erst gar nicht so viel Müll zu verursachen. Abfallvermeidung und Umweltschutz müssen wieder in den Vordergrund gerückt werden und unnötige Verpackungen und der Konsum unnötiger Produkte in den Hintergrund. Somit sind nachhaltige Alternativen zu konventionellem Einwegplastik genauso wenig eine Alternative als Papier oder andere Materialien, die eine kurze Lebensdauer haben und einfach durch Mehrweglösungen ersetzt werden können. Es geht um Gewohnheiten, die geändert und verbessert werden als auch ein Re-Design bestehender Produkte. Das ist wichtig für unsere Umwelt als auch unsere Gesundheit.
Ich möchte mich auf diesem Weg auch bei Justine von Zero Waste Europe und Adriana von Responsable de Recursos Naturales y Residuos für eure Zeit und das Interview bedanken.
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