Gartenbaukino - #kinodenktweiter
Während der Zusammenarbeit mit Wiktoria Pelzer vom Gartenbaukino für die Veranstaltung Zero Waste Bright Future mit Bea Johnson im September 2016 war ich so beeindruckt, wie sehr es Wiktoria gelingt, ihre Leidenschaft für Zero Waste in ihrer Arbeit umzusetzen, dass ich sie gebeten habe, die Initiative #kinodenktweiter, die sie an ihrem Arbeitsplatz, dem wunderschönen Gartenbaukino, ins Leben gerufen hat, hier auf Zero Waste Austria zu präsentieren. Nachahmungen erwünscht!
Das Gartenbaukino ist seit 2012 mein Arbeitsplatz und Ort großer Kinoerlebnisse, spannender vorausdenkender Programmschienen und für mich auch ein Ort für Kreativität und neue Ideen. Das Kino ist wirklich ein besonderer Ort mit seinem riesigen Kinosaal, der auch nicht immer einfach zu bespielen ist – und sich immer wieder neu positionieren muss und will. Dies ist schon eingeschrieben in die Geschichte des Kinos. Immer war es auch ein Ort neuer zukunftsweisender Technologien und Perfektionsanspruch in der Filmprojektion, aber immer auch ein lebendiger Ort der zum Erleben einlädt. Mein Kollege und Geschäftsführer des Gartenbaukinos Norman Shetler ist in diesem Sinne auch immer offen für neue Konzepte und Ideen, die am Puls der Zeit sind.
Zero Waste kann auch nicht vor dem Arbeitsplatz halten machen
Ich habe persönlich seit einigen Jahren begonnen mich mit Zero Waste und ausgehend davon immer weiter mit Aspekten eines guten Lebens das nachhaltig ist, beschäftigt – und so gab es auch irgendwann den Punkt an dem klar war, dass diese Lebensweise und die immer relevanter werdende Beschäftigung mit dem Umgang mit unserer Umwelt einerseits, und Verschwendung von Ressourcen auf der anderen Seite, auch vor dem Arbeitsplatz nicht Halt machen kann. Die Diagonale – Festival des österreichischen Films - hatte zu diesem Zeitpunkt bereits Schritte in diese Richtung gesetzt – und sich mithilfe von Initiativen wie Green Events oder Ökoevent mit Möglichkeiten im Rahmen einer Großveranstaltung nachhaltig zu agieren, befasst.
Dies haben wir als Inspiration genommen – und haben in Kooperation mit der Diagonale nach ihrer Initiative Diagonale #denktweiter die Initiative #kinodenktweiter ins Leben gerufen.
Zunächst standen kleinere Schritte am Programm – wie eine Analyse unserer Abläufe um herauszufinden wo es denn Einsparpotenzial gibt – aber auch – was machen wir schon? Und welche Ideen gibt es, die wir gerne angehen würden?
Dies haben wir als Inspiration genommen – und haben in Kooperation mit der Diagonale nach ihrer Initiative Diagonale #denktweiter die Initiative #kinodenktweiter ins Leben gerufen.
Zunächst standen kleinere Schritte am Programm – wie eine Analyse unserer Abläufe um herauszufinden wo es denn Einsparpotenzial gibt – aber auch – was machen wir schon? Und welche Ideen gibt es, die wir gerne angehen würden?
Erste Zero Waste Schritte umgesetzt
So hat Norman bereits Anfang des Jahres einen Wechsel zu Strom aus Wasserkraft initiiert – und das zweite Projekt die „Upcycling Edition“ stand im Raum. Die alte Leinwand – denn im Zuge der Digitalisierung musste die über 100qm große Leinwand des Gartenbaukinos ausgetauscht werden – hatte keinen Zweck mehr zu erfüllen und wir begannen uns zu überlegen, was mit diesem Materialmöglich ist. Recht schnell stand die Idee einer Tasche im Raum und wir gingen auf das Upcycling Design Studio gabarage zu, die uns geholfen haben, diese Idee umzusetzen. Damit ist ein Produkt entstanden, das Kultpotenzial hat, sozial verantwortlich produziert wurde, und dabei auch noch sehr schick ist! Es gibt zwei streng limitierte Modelle: Eine Umhängetasche: HORST (bereits ausverkauft) – und einen Rucksack: LISL. Und es in weitere Produkte in Entwicklung, die im Winter 2016 präsentiert werden sollen.
Als Betrieb kann man viel verändern: wir haben uns dem Abfall angenommen
Diese zwei Schritte waren schon wichtig – doch es zwei weitere möchte ich hier noch ansprechen – die mir persönlich besonders wichtig sind. Als Betrieb kann man schon recht viel verändern – auch wenn es scheinbar kleine Schritte sind haben wir im Monat September 2016 begonnen an unserem Abfall zu arbeiten: Ein Schritt in diese Richtung war der Verzicht auf Einwegbecher im Kinosaal – dafür die Erlaubnis Flaschen in den Saal zu nehmen und für die Getränke für die Gläser gebraucht werden, Mehrwegbecher zu verwenden. Außerdem hat unsere wunderbare Bar auch einen großen Beitrag geleistet und testweise auf PET-Flaschen verzichtet, und dafür Getränke in Mehrweg-Glasflaschen gefunden. Beratend stand uns hier auch der ÖkoBusinessPlan zur Seite – mit dem Modul ÖkoBonus – bei dem wir den Schwerpunkt auf ein Abfallwirtschaftskonzept gelegt haben. Unsere Beraterin Gabi Bernhofer hat hier viele Ideen eingebracht und uns geholfen, einen Weg zu besserer Mülltrennung und Verwertung zu machen.
Veranstaltungen für eine Zero Waste - Bright Future: #kinodenktweiter Veranstaltung #1 mit Bea Johnson
Eine weitere wichtige Säule ist natürlich der Kino und Veranstaltungsbetrieb selbst – und hier haben wir es auch geschafft bereits Akzente zu setzen! Mit einer unglaublich erfolgreichen ersten Veranstaltung im September 2016: ZERO WASTE - BRIGHT FUTURE. In Kooperation mit Kollektiv AV und Zero Waste Austria hatten wir die absolute Zero Waste Ikone zu Gast in Wien: Bea Johnson!
In dieser Veranstaltung hat sich mein Verständnis von Ökologie und Vermittlung sehr gut wiedergespiegelt: Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt, aber man sollte sich trotzdem immer wieder weitere Ziele stecken, groß denken und lustvoll an die Dinge heran gehen – nicht mit erhobenem Zeigefinger. Vorbild zu sein kann sehr befriedigend sein, aber das größte Ansteckungspotenzial ist, die Dinge so zu leben, wie man will, dass sie gelebt werden, darüber reden – aber niemanden auf Teufel komm raus überzeugen wollen. Die „Nachahmer“ kommen von allein, und dann ist es umso erfreulicher, wenn die Ideen aufgegriffen werden!
In dieser Veranstaltung hat sich mein Verständnis von Ökologie und Vermittlung sehr gut wiedergespiegelt: Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt, aber man sollte sich trotzdem immer wieder weitere Ziele stecken, groß denken und lustvoll an die Dinge heran gehen – nicht mit erhobenem Zeigefinger. Vorbild zu sein kann sehr befriedigend sein, aber das größte Ansteckungspotenzial ist, die Dinge so zu leben, wie man will, dass sie gelebt werden, darüber reden – aber niemanden auf Teufel komm raus überzeugen wollen. Die „Nachahmer“ kommen von allein, und dann ist es umso erfreulicher, wenn die Ideen aufgegriffen werden!
Das größte Ansteckungspotenzial, das habe ich für mich gelernt, ist die Dinge so zu leben wie man will dass sie gelebt werden, darüber reden. – Wiktoria Pelzer
Schon im November 2016 folgte #kinodenktweiter #2 Veranstaltung zum Thema Minimalismus mit dem Film "My Stuff" und Publikumsgespraech mit Nunu Kaller über ihre Shoppingdiaet, die sie in ihrem Buch "Ich kauf nix für ein Jahr" beschreibt. Wir können uns auf viele weitere Veranstaltungen freuen.
Gartenbaukino ein zertifizierter Öko-Business-Plan-Betrieb
Seit 29.11.2017 ist das Gartenbaukino ein stolzer zertifizierter ÖkoBusinessPlan-Betrieb. Es wurde viel umgestellt, z. B. die Batterien. Der Großteil der Getränke wurde von Einweg auf Mehrweg umgestellt. Dafür hat das Kino auch den Umweltpreis der Stadt Wien erhalten.
#kinodenktweiter geht natürlich weiter ...
#kinodenktweiter soll inspirierend sein – für uns selbst – aber natürlich auch für andere – wir haben bereits viele Ideen, die wir in den nächsten Jahren angehen möchten; unter anderem planen wir einen Bienenstock auf dem Dach des Gartenbaukinos, wir lotsen gerade die Möglichkeiten einer Installation einer energieeffiziente Klimaanlage aus – die wir über Crowdfunding finanzieren möchten, aber auch skurrilere Dinge wie wasserlose Pissoirs stehen auf der Liste. Ständig arbeiten wir an der Optimierung unseres Abfallwirtschaftskonzepts und arbeiten langsam und kontinuierlich an den anderen Projekten.
#kinodenktweiter Veranstaltung #3:
Zero Waste: Making a difference
An evening with activist Rob Greenfield
Für diese Veranstaltung arbeiteten wir wieder gemeinsam mit Zero Waste Austria. Wie bei allen #kinodenktweiter Veranstaltungen wird an diesem Abend völlig auf Einwegprodukte verzichtet und die Veranstaltung wird in allen Bereichen so nachhaltig wie möglich gestaltet. Rob Greenfield bewegt Tausende mit seinen Aktionen wie "Trash Me", bei der er ein Monat lang seinen Müll am Körper getragen hat, der sich einmal ein Jahr lang nicht geduscht hat, um auf den Wasserverbrauch aufmerksam zu machen. Seine Erfahrungen auf seinen Reisen ohne Geld auf einem Bamboofahrrad, bei denen er mit Food Waste Fiaskos auf das viele Essen, das in Supermärkten weggeworfen wird, aufmerksam macht, hat er in seinem Buch "Dude making a difference" niedergeschrieben.
Weitere Infos zu Veranstaltungen und Challenges des #kinodenktweiter gibt es auf der Website des Gartenbaukinos und hier bleibt ihr immer auf dem Laufenden was sich derzeit bei #kindodenktweiter tut. Und mit dem Hashtag #kinodenktweiter auch auf Twitter, Instagram, Facebook.
Wir legen großen Wert darauf, eine geschlechterneutrale Sprache zu verwenden, um alle Menschen gleichermaßen anzusprechen. Sollte an bestimmten Stellen unserer Webseite dennoch eine geschlechtsspezifische Formulierung auftauchen, bitten wir um Entschuldigung - unsere Website wird laufend überarbeitet. Unser Ziel ist es, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlen kann, unabhängig von Geschlecht oder Identität.
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