Alp Goat – kuschelweich und nachhaltig ab in die Berge 

Frühmorgens raus aus dem weichen Bett, rein in das Wanderoutfit und ab in die klirrend kalte Bergluft. Was könnte so einen Morgen noch besser machen? Nachhaltige Sportkleidung, die man ohne schlechtes Gewissen mit hinaus in die Umwelt nehmen kann, weil sie kein Mikroplastik hinterlässt. Das und noch mehr verspricht Alp Goat.

Ein Beitrag von Pia Minixhofer von the green walnuts

Auf meiner Suche nach nachhaltigen Marken für Sportbekleidung bin ich auf Alp Goat gestoßen, die auf ihrer Website versprechen, dass sie „natürliche Alternativen zu synthetischen T-Shirts“ anbieten und die Materialien „100% natürlich, kuschelweich(!), atmungsaktiv und schnelltrocknend“ sind. 

Da werden meine Augen gleich mal ganz groß und ich muss genauer nachfragen, denn das klingt ein bisschen zu gut, um wahr zu sein. Meine vielen Fragen zur nachhaltigen Unternehmenspraxis hat Alp Goat Geschäftsführer Bernhard Kiechl ausführlich im Interview beantwortet, den Praxistest habe ich mir selbst nicht nehmen lassen. 

© Pia Minixhofer

Kuschelweich und nachhaltig?

Die Shirts aus Baumwolle und Kaschmir sollen ideal für jede Jahreszeit sein. Da ich schon länger einen base layer für meine Herbstwanderungen und trail runs brauche, wollte ich das Langarmshirt selbst draußen in den Bergen testen. 
Ich kann bestätigen: nach mehrmaligem Tragen riecht das Shirt gar nicht, hält warm und bleibt trotzdem atmungsaktiv. Beim Waschen hat es bisher die Form schön gehalten, und wurde trotz meiner Zweifel auch nicht kratzig. 
Nachhaltigkeit schön und gut, aber ganz ehrlich, das Versprechen „kuschelweich“ muss mal meinen hohen Ansprüchen gerecht werden. 😉 Was soll ich sagen: Schon beim Auspacken konnte ich nicht glauben, dass ein Shirt so weich sein kann. Wenn es eine haptische Definition für kuschelweich geben würde (Gibt es die?), das Shirt könnte sie komplett erfüllen. Der Schritt aus dem warmen Bett in die kalte Morgenluft ist keine Herausforderung mehr, denn es fühlt sich an, als würde man einfach weiter eingepackt unter der Decke liegen. Großes Lob für diesen hohen Kuschelfaktor, der auch nach dem Waschen erhalten bleibt.

© Pia Minixhofer

Warum die Shirts so angenehm zu tragen sind und weshalb Nachhaltigkeit hierbei eine große Rolle spielt, erklärt Geschäftsführer Bernhard Kiechl: ​

Interview mit Alp Goat Geschäftsführer Bernhard Kiechl

Auf eurer Website steht gleich ganz prominent euer Motto „Alp Goat – from nature for athletes“. Wie kam es von der Idee ein Shirt „aus der Natur für Athlet*innen“ zu machen zur Marke Alp Goat?

Angefangen hat es eigentlich mit der Frage: Warum gibt es kein vernünftiges Sportshirt komplett ohne Kunststoffe? Synthetische Sportshirts haben einfach ein unangenehmes Tragegefühl und fangen schnell zu riechen an, weshalb man sie auch nur einmal tragen kann.
Abgesehen von den praktischen Eigenschaften war uns auch die Nachhaltigkeit sehr wichtig. Wir sind alle in den Bergen von Tirol aufgewachsen und wollten deshalb ein Shirt schaffen, das möglichst nahe an der Natur ist und nicht noch mehr Müll erzeugt. Da wir schon Kontakte in die Bekleidungsindustrie hatten, haben wir dann angefangen, mit verschiedenen Materialien zu experimentieren und haben schließlich auch eine Kombination gefunden, die allen unseren Vorstellungen entspricht. 

Müllvermeidung ist ein gutes Stichwort. Alp Goat ist Unternehmenspartner*in bei Zero Waste Austria. Wie setzt ihr euch für die Schonung von Ressourcen in eurem Unternehmen ein?

Alle Verpackungsmaterialien unserer Shirts werden aus recycelten bzw. kompostierbaren Materialien hergestellt und können auch wieder recycelt werden. Uns ist es enorm wichtig, keine neuen Schadstoffe mit unseren Produkten in die Umwelt zu entlassen! Das gilt auch für alle Verpackungsmaterialien. Alle unsere Partner*innen- und Zulieferbetriebe, wie zum Beispiel für den Beipackzettel, wurden nach strengen Kriterien ausgewählt, arbeiten mit recycelten Waren und verwenden nachhaltige Energie zur Produktion.

Welche Materialien verwendet ihr für die Shirts und warum genau diese?

Kaschmir und Baumwolle. Beides sind natürlich vorkommende Fasern, die einzigartige Eigenschaften besitzen. Baumwolle ist extrem strapazierfähig, jedoch alleine nicht als Faser für ein Sportshirt geeignet. Deshalb haben wir einen Mix mit Kaschmir entwickelt, der die Stärken beider Fasern kombiniert. Durch Kaschmir ist das Shirt extrem leicht, atmungsaktiv, geruchsabweisend und schnelltrocknend und durch den Baumwollanteil auch strapazierfähig.

Woher bezieht ihr die Premium-Kaschmirwolle und die Baumwolle?

Premium bezieht sich bei uns auf die Qualität, und die Herkunft aus der Mongolei haben wir uns zertifizieren lassen. Wir waren auch selbst schon bei den Nomad*innen vor Ort und konnten uns von deren Lebensart und ihrem Zusammenleben mit den Kaschmirziegen überzeugen. Die Baumwolle kommt aus Israel, und wird im Rahmen der BCI (Better Cotton Initiative) angebaut. Der dort produzierte long staple cotton zählt zu den hochwertigsten Baumwollfasern und der Anbau ist möglichst ressourcenschonend und unterliegt strengen Kriterien.

Wo werden die Shirts produziert und wie kontrolliert ihr die Umweltkriterien, die euch wichtig sind?

Produzieren lassen wir unsere Shirts in Porto, Portugal. Dort bekommen wir die beste Qualität und da es ein EU-Land ist, wird dort auch mit fairen Bedingungen gearbeitet. Wir besuchen die Fabrik auch regelmäßig, um die Qualität und die Bedingungen zu kontrollieren. Die Umweltkriterien lassen wir uns mit Zertifikaten wie z.B. OEKO-TEX bestätigen.

© Alp Goat

Ihr habt eure Kollektion gerade um die Langarmshirts erweitert. Dieses Mal auch in blau. Ist das eine bestimmte natürliche Farbe, die ihr einsetzt?

Unser Langarmshirt ist schon längere Zeit in Planung und wir freuen uns sehr, dass unsere Kund*innen jetzt auch für die kältere Jahreszeit bestens ausgestattet sind. Um möglichst schonend mit allen Ressourcen umzugehen, haben wir uns für eine beschränkte Farbauswahl entschieden. Uns war es wichtig, Produktionsüberschüsse zu vermeiden und wirklich nur das zu produzieren, was wir verkaufen. Deshalb halten wir unser Sortiment kompakt und bestellen lieber nach. Blau war für uns der nächste logische Schritt, da wir am liebsten unter freiem Himmel Sport betreiben. ;)

Euch ist es wichtig, ein Shirt anzubieten, das ohne Kunststoff und mit möglichst wenig Müll auskommt. Wie setzt ihr diese Idee über eure gesamte Lieferkette hinweg um?

Wir lassen die Shirts gleich vor Ort in Portugal in unsere maritim-kompostierbaren Bioplastik-Beutel verpacken. Das heißt ein Alp Goat-Shirt kommt nie mit Plastik in Berührung. Die Bioplastik-Beutel beziehen wir aus Deutschland von biobiene. Das tolle ist, dass sich diese Beutel im Hauskompost innerhalb von wenigen Monaten komplett auflösen.
Beim Versand setzen wir auf Recyclingkarton und geben nur einen kleinen Beipackzettel dazu, der CO2-neutral und mit Biofarben von der Umwelt Druckerei gedruckt wurde. 
Somit hat die Lieferkette eines Alp Goat-Shirts einen möglichst geringen Fußabdruck.
Die Shirts selbst werden mit Farben auf Wasserbasis bedruckt und kommen ohne Etiketten oder eingenähten Pflegehinweisen aus. Diese drucken wir direkt auf die Innenseite unserer Shirts.

Zum Schluss noch: Für welche Sportarten habt ihr die Shirts eigentlich ursprünglich entwickelt? Und wo sollen eure Shirts unbedingt mal getragen werden, zum Beispiel auf einem bestimmten Berg? :)

Ursprünglich wollten wir ein Shirt, das man für jede Sportart tragen kann. Dass es für jede Form von Bergsport ideal ist, haben wir dann selbst beim Testen der Prototypen gemerkt, die wir natürlich vorrangig in den Bergen um Innsbruck getragen haben. Gern würden wir unser Shirt natürlich mal auf einem Gipfel eines 8000er sehen, aber eigentlich freuen wir uns über alle, die damit ihren Spaß beim Sport am Berg und auch im Tal haben.



Wer jetzt ein Shirt am Berg, im Tal oder auf einem 8000er tragen möchte, bekommt mit der Zero Waste Austria Card im Onlineshop 10% Rabatt auf die Bestellung! 😉

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